Eine Taskforce aus Sachverständigen soll die Herkunft der Bilder untersuchen, die bei dem Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt in München gefunden wurden. Zwischen Bund und Ländern sei vereinbart worden, mindestens sechs Experten für Provenienzforschung mit dieser Aufgabe zu betrauen, teilte das bayerische Justizministerium mit. Die Leitung soll demnach die frühere Ministerialdirektorin Ingeborg Berggreen-Merkel übernehmen.
In Gurlitts Wohnung waren rund 1400 vielfach verschollen geglaubte Werke entdeckt worden. Im Februar 2012 hatte die Staatsanwaltschaft die Bilder beschlagnahmt, publik wurde der Fall jedoch erst Anfang November 2013. Seither erregt der Vorgang weltweit Aufsehen. Für Kritik sorgte das lange Schweigen der Ermittler. Viele Kunstkenner, Spitzenpolitiker und Vertreter jüdischer Organisationen drängen auf rasche Aufklärung und mehr Transparenz.
In Gurlitts Wohnung waren rund 1400 vielfach verschollen geglaubte Werke entdeckt worden. Im Februar 2012 hatte die Staatsanwaltschaft die Bilder beschlagnahmt, publik wurde der Fall jedoch erst Anfang November 2013. Seither erregt der Vorgang weltweit Aufsehen. Für Kritik sorgte das lange Schweigen der Ermittler. Viele Kunstkenner, Spitzenpolitiker und Vertreter jüdischer Organisationen drängen auf rasche Aufklärung und mehr Transparenz.
Im Uhrzeigersinn von links oben: Ludwig Godenschweg: "Männliches Bildnis", undatierte Druckgrafik, Christoph Voll: "Mönch", Aquarell, 1921, Conrad Felixmüller: "Paar in Landschaft", Aquarell, 1924, Fritz Maskos: "Sinnende Frau", Druckgrafik 1922 (Bild: dpa/ Staatsanwaltschaft Augsburg)
Hier die Bilder in alphabetischer Reihenfolge:
Marc Chagall: "Allegorische Szene", undatiertes Gemälde
Hans Christoph: "Paar", Aquarell, 1924
Honoré Daumier: "Don Quichote und Sancho Panza", Gemälde, um 1865
Eugène Delacroix: "Conversation mauresque sur une terrasse", undatierte Bleistiftzeichnung
Otto Dix: "Dame in der Loge", Aquarell, 1922
Otto Dix: "Dompteuse", Aquarell, 1922
Conrad Felixmüller: "Paar in Landschaft", Aquarell, 1924
Erich Fraaß: "Mutter und Kind", Aquarell, 1922
Bonaventura Genelli: "Männlicher Akt", undatierte Zeichnung
Ludwig Godenschweg: "Männliches Bildnis", undatierte Druckgrafik
Ludwig Godenschweg: "Weiblicher Akt", undatierte Druckgrafik
Otto Griebel: "Kind am Tisch", undatiertes Aquarell
Otto Griebel: "Die Verschleierte", Aquarell, 1926
Bernhard Kretschmar: "Straßenbahn", undatiertes Aquarell
Wilhelm Lachnit: "Mädchen am Tisch", Aquarell, 1923
Wilhelm Lachnit: "Mann und Frau am Fenster", Aquarell, 1923
Max Liebermann: "Reiter am Strand", Gemälde, 1901
Fritz Maskos: "Sinnende Frau", Druckgrafik, 1922
Henri Matisse: "Sitzende Frau / In einem Sessel sitzende Frau", Gemälde, um 1924
Auguste Rodin: "Etude de femme nue debout, les bras relevés, les mains croisées au-dessus de la tête", undatierte Zeichnung
Théodore Rousseau: "Vue de la vallée de la Seine", undatierte Zeichnung
Carl Spitzweg: "Das Klavierspiel", Zeichnung, um 1840
Christoph Voll: "Mönch", Aquarell, 1921
Christoph Voll: "Sprengmeister Hantsch", Zeichnung, 1922
Marc Chagall: "Allegorische Szene", undatiertes Gemälde
Hans Christoph: "Paar", Aquarell, 1924
Honoré Daumier: "Don Quichote und Sancho Panza", Gemälde, um 1865
Eugène Delacroix: "Conversation mauresque sur une terrasse", undatierte Bleistiftzeichnung
Otto Dix: "Dame in der Loge", Aquarell, 1922
Otto Dix: "Dompteuse", Aquarell, 1922
Conrad Felixmüller: "Paar in Landschaft", Aquarell, 1924
Erich Fraaß: "Mutter und Kind", Aquarell, 1922
Bonaventura Genelli: "Männlicher Akt", undatierte Zeichnung
Ludwig Godenschweg: "Männliches Bildnis", undatierte Druckgrafik
Ludwig Godenschweg: "Weiblicher Akt", undatierte Druckgrafik
Otto Griebel: "Kind am Tisch", undatiertes Aquarell
Otto Griebel: "Die Verschleierte", Aquarell, 1926
Bernhard Kretschmar: "Straßenbahn", undatiertes Aquarell
Wilhelm Lachnit: "Mädchen am Tisch", Aquarell, 1923
Wilhelm Lachnit: "Mann und Frau am Fenster", Aquarell, 1923
Max Liebermann: "Reiter am Strand", Gemälde, 1901
Fritz Maskos: "Sinnende Frau", Druckgrafik, 1922
Henri Matisse: "Sitzende Frau / In einem Sessel sitzende Frau", Gemälde, um 1924
Auguste Rodin: "Etude de femme nue debout, les bras relevés, les mains croisées au-dessus de la tête", undatierte Zeichnung
Théodore Rousseau: "Vue de la vallée de la Seine", undatierte Zeichnung
Carl Spitzweg: "Das Klavierspiel", Zeichnung, um 1840
Christoph Voll: "Mönch", Aquarell, 1921
Christoph Voll: "Sprengmeister Hantsch", Zeichnung, 1922
Ein Stück weit haben sich die Behörden nun dem öffentlichen Druck gebeugt. In der Online-Datenbank "lostart.de" wurde eine Liste mit 25 Werken veröffentlicht. Bei diesen Bildern bestehen laut einer Erklärung dringende "Verdachtsmomente auf NS-verfolgungsbedingten Entziehungshintergrund". Bei den fraglichen Bildern könnte es sich also um NS-Raubkunst handeln. Unter den Werken sind Bilder von Marc Chagall, Eugène Delacroix, Carl Spitzweg und Otto Dix.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Augsburg müssen rund 970 der etwa 1400 Werke überprüft werden. 380 davon können dem zugeordnet werden, was die Nationalsozialisten "Entartete Kunst" nannten, bei 590 Werken muss überprüft werden, ob sie den rechtmäßigen Eigentümern während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt genommen wurden.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Augsburg müssen rund 970 der etwa 1400 Werke überprüft werden. 380 davon können dem zugeordnet werden, was die Nationalsozialisten "Entartete Kunst" nannten, bei 590 Werken muss überprüft werden, ob sie den rechtmäßigen Eigentümern während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt genommen wurden.