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Gustav Mahlers 1. Sinfonie
Klingende Naturbilder

Naturseligkeit und Ironie liegen in Gustav Mahlers Musik eng beisammen. Wie sich dabei beides entwickelt, welche Bilder und Ideen die Klänge der ersten Sinfonie im Kopf des britischen Dirigenten Robin Ticciati hervorrufen, das erzählt der Maestro in seinem moderierten Konzert.

Am Mikrofon: Robin Ticciati | 10.06.2020
    Robin Ticciati steht mit Mikrofon im Vordergrund, im Hintergrund sieht man das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.
    Chefdirigent Robin Ticciati führt durch das Casual Concert (Kai Bienert)
    "Es ist Erfahrenes und Erlittenes, was ich darin niedergelegt habe. Wahrheit und Dichtung in Tönen" – so Gustav Mahler über seine 1. Sinfonie. Bei der Uraufführung 1893, die Mahler selbst dirigierte, kam sie gar nicht gut an. Das Werk sei "Kakophonie" und offenbare das "schöpferische Unvermögen" des Komponisten. Mahler arbeitete kräftig um und konnte sechs Jahre später eine gültige gedruckte Partitur vorlegen, die zutiefst mit der Sinfonik von Beethoven bis Bruckner verbunden ist und zugleich wundersame Klangneuerung bietet: Naturlaute, volksliedhafte Melodien und groteske Trauermarschklänge. In seinem "casual concert" in der Berliner Philharmonie erläuterte der Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO), der Brite Robin Ticciati, seine Gedanken zum musikalischen Kosmos von Mahlers Sinfonie-Erstling und illustrierte seine Ideen zusammen mit dem Orchester mit zahlreichen Klangbeispielen. Im zweiten Teil der Sendung hören Sie einzelne Sätze aus der Sinfonie. In der Online-Version dieser Sendung unter Deutschlandfunk.de und in unserer Dlf-Audiothek-App spielt das DSO nach der Einführung durch den Dirigenten das Werk komplett.
    Aufnahme vom 30.9.2019 aus der Berliner Philharmonie