Krieg im Nahen Osten
Guterres: Etwas läuft "offensichtlich falsch" bei Israels Militäreinsatz

UNO-Generalsekretär Guterres hat das Verhalten beider Kriegsparteien im Gazastreifen kritisiert. Er sagte auf einer Veranstaltung der Nachrichten-Agentur Reuters in New York, schaue man sich die Zahl der Zivilisten an, die binnen kurzer Zeit bei den israelischen Militäreinsätzen getötet worden seien, dann laufe "offensichtlich etwas falsch".

    Antonio Guterres steht an einem Redepult mit Mikrofonen.
    Antonio Guterres, UNO-Generalsekretär (Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa)
    Auch die Zahl der getöteten Kinder deute darauf hin. Zugleich hielt Guterres der militant-islamistischen Hamas vor, die Bewohner des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
    Der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Türk, warf beiden Seiten Kriegsverbrechen vor. Dazu zählten die Gräueltaten bewaffneter palästinensischer Gruppen am 7. Oktober in Israel und die seither andauernden Geiselnahmen ebenso wie - so der österreichische Diplomat wörtlich - die "kollektive Bestrafung Israels von palästinensischen Zivilisten" und deren "rechtswidrige gewaltsame Evakuierung".
    Zuvor hatte die G7-Staatengruppe den Hamas-Terrorangriff verurteilt und das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützt. Zugleich wurden humanitäre Feuerpausen für eine beschleunigte Lieferung von Hilfsgütern an die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert.
    Diese Nachricht wurde am 09.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.