UNO-Artenschutzkonferenz
Guterres prangert Naturzerstörung an

Die Menschheit steckt nach den Worten von UNO-Generalsekretär Guterres angesichts der Zerstörung der Natur in einer Existenzkrise. Jeden Tag gingen mehr Arten verloren, jede Minute werde ein Müllwagen voller Plastikmüll in Ozeane, Flüsse und Seen gekippt, sagte Guterres vor den Delegierten der UNO-Artenschutzkonferenz im kolumbianischen Cali.

    Afrokolumbianische Frauen treten während der Eröffnungszeremonie der COP16, einer Konferenz der Vereinten Nationen zum Thema Biodiversität, im kolumbianischen Cali auf.
    Eröffnungszeremonie der Weltnaturkonferenz COP16 im kolumbianischen Cali (AP / dpa / Fernando Vergara)
    Die Menschheit müsse von der Plünderung zur Bewahrung der Natur kommen, mahnte Guterres. "Natur ist Leben. Und trotzdem führen wir Krieg gegen sie." Kein Land, egal ob reich oder arm, sei immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels, den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Umweltverschmutzung. Diese Umweltkrisen seien miteinander verwoben, betonte der UNO-Generalsekretär.

    Lemke: Es geht darum, Lebensgrundlagen zu sichern

    Am Montag hatte Bundesumweltministerin Lemke konkrete Schritte für den Naturschutz gefordert. Die vor zwei Jahren verabschiedeten Beschlüsse müssten auf der Konferenz mit Leben gefüllt werden, sagte die Grünen-Politikerin. Es gehe darum, die Lebensgrundlagen für die Menschen zu sichern. Durch Biodiversität gebe es sauberes Wasser, fruchtbare Böden und artenreiche Meere, die für Nahrung sorgten. Die Natur sei zudem der beste Klimaschützer, betonte Lemke. Sie helfe bei der Klimaanpassung und verhindere Wüstenbildung und die Verödung von Landschaften. Die Bundesumweltministerin nimmt von Dienstag an an der Artenschutzkonferenz COP16 teil
    Die noch bis Freitag dauernde Konferenz steht unter dem Motto "Frieden mit der Natur". Ziel ist die Vereinbarung eines Plans zur Umsetzung der 23 UNO-Ziele zur Eindämmung von Umweltzerstörung und weltweitem Artensterben. Sie sehen unter anderem vor, 30 Prozent der globalen Land-, Wasser- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.
    Diese Nachricht wurde am 30.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.