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György Ligeti im Jazz
Das Motorische und der Klang

Von den großen Komponisten der Neuen Musik beeindruckt György Ligeti zeitgenössische Jazzmusiker am meisten, vor allem Pianistinnen und Pianisten wie Kris Davis, Elliot Galvin, Aki Rissanen, Florian Ross. Was fasziniert sie am Werk des Ungarn so sehr?

Von Michael Rüsenberg |
    Schwarz-Weisses Porträt eines Mannes mit Sonnenbrille, der zur Seite sieht.
    György Ligeti war ein erklärter Fan von Jazzpianist Bill Evans (Imago / Mary Evans)
    Deutlichsten Ausdruck fand das Jazz-Interesse an Ligeti im Werk des französischen Pianisten Benoit Delbecq, dessen Interview mit dem Komponisten (1998) weit verbreitet ist. Zentral für Jazzmusiker sind Klavier-Etüden aus den 80er-Jahren, mit denen sich Ligeti selbst wiederum auf Jazz bezieht.
    Bei „Fanfares“ zeigt er sich an Thelonious Monk interessiert, „Arc-en-ciel“ ist - nach seinen eigenen Worten - „fast ein Jazzstück“. Es soll laut Notentext „with swing“ gespielt werden und erinnert an „Time remembered“ von Bill Evans. Für den Pianisten Sebastian Sternal sind es vor allem zwei Aspekte, die ihn an Ligeti faszinieren: „Das Motorische und der Klang“.