H5N1 wird auch das Vogelgrippe-Virus genannt. Fast 140 Rinderherden sind in den USA nun betroffen. Und ebenfalls in den USA sind vier Fälle bekannt geworden, in denen das Virus auch auf den Menschen übertragen wurde. Das Risiko, dass sich das Virus hierzulande in den Kuhställen ausbreitet, ist Experten zufolge gering. Virologe Stephan Ludwig von der Universität Münster sagte im ARD-Hörfunk, dass es in Deutschland ein besseres Veterinärüberwachungssystem gebe. "Im Grunde haben wir die gläserne Kuh: Jeder weiß, wo sie herkommt, wo sie vorher war und wie sie von A nach B transportiert worden ist."
Virus infiziert auch Mäuse und Frettchen
Ein Team um einen Virologen aus Japan hat untersucht, ob die Virus-Variante aus den Rinderherden sich auch leichter unter anderen Säugetieren ausbreiten könnte. Und laut Studie im Fachmagazin "Nature" ist das der Fall: Auch bei Mäusen wurde es zum Beispiel beim Säugen des Nachwuchses über die Milchdrüsen weitergegeben - bei den Kühen lief die Infektion wohl über die Euter. Bei Frettchen übertrug es sich im Labortest in einigen Fällen auch über die Atemwege.
Virologe Ludwig hält eine großflächige Übertragung über die Atemwege zum aktuellen Zeitpunkt noch für unwahrscheinlich: Die Studie und andere zeigten, dass es das H5N1-Virus schwer habe, sich zwischen Säuger und Säuger über Aerosole zu übertragen. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn das Virus mutiert, so der Forscher.
Diese Nachricht wurde am 09.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.