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H5N8
Vogelgrippe in Niedersachsen entdeckt

Auf einem Geflügelhof im Kreis Cloppenburg in Niedersachsen ist die gefährliche Vogelgrippe H5N8 ausgebrochen. Es handelt sich um die hochansteckende Erreger-Variante, die im November in Mecklenburg-Vorpommern und den Niederlanden festgestellt wurde. Bisher sind rund 19.000 Tiere getötet worden. Möglicherweise sind weitere Betriebe betroffen.

16.12.2014
    Männer in Schutzanzügen besorgen auf einem Geflügelhof bei Barßel (Niedersachsen) das Töten von rund 20.000 Puten. Im Hintergrund ist ein Schaufelradlader mit vergasten Puten zu sehen.
    Auf dem Hof in Barßel mussten rund 19.000 Tiere getötet werden. (picture alliance / dpa / Ingo Wagner)
    Die gefährliche Form H5N8 der Vogelgrippe ist auch in Niedersachsen angekommen und hier ausgerechnet im besonders viehintensiven Landkreis Cloppenburg auf einem Putenmastbetrieb. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) teilte in Hannover weiter mit, neben den 19.000 Tieren der direkt betroffenen Anlage würden jetzt auch 12.000 Puten eines benachbarten Betriebes getötet.
    Beide Betriebe befinden sich in der Gemeinde Barßel. Laut Meyer handelt es sich nach einer Analyse des Friedrich-Loeffler-Instituts in Cloppenburg um den Subtyp der Vogelgrippe, die im November bereits in einem Betrieb im Mecklenburg-Vorpommern festgestellt worden war. Alle Untersuchungsergebnisse deuteten klar auf die gefährliche Variante der Vogelgrippe hin, sagte die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Ostseeinsel Riems, Elke Reinking. "Wir gehen davon aus, dass es das ist."
    Virus auch in Italien festgestellt
    Minister Meyer äußerte sich besorgt über das Auftreten der Seuche in der Region: "Der Raum Cloppenburg ist Hochburg der Geflügelhaltung." Der Landkreis hatte wegen des Verdachts auf Vogelgrippe bereits am Montagabend eine Allgemeinverfügung für den ganzen Landkreis erlassen. Darin wurde jedweder Transport von Geflügel für drei Tage vollständig verboten.
    Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt rief zu verschärften Vorsichtsmaßnahmen auf. Zugleich teilte der CSU-Politiker in Berlin mit, dass die Virus-Variante auch in Italien festgestellt wurde. "Wir haben auch aus Italien eine Nachricht bekommen, dass in der Po-Ebene das gleiche Virus festgestellt worden ist. Das ist keine schöne Meldung. Wir hoffen, dass es sich um einen Einzelfall handelt."
    Zugvögel spielen eine Rolle
    Man gehe davon aus, dass Wildvögel nach wie vor eine große Rolle bei der Übertragung des Erregers spielten. Das würde auch Italien erklären, denn das ist der Zugvögel-Zugweg nach Afrika. Die Beobachtung von Wildvögeln laufe.
    Möglicherweise seien in Niedersachsen noch einige weitere Betriebe betroffen, die im Umkreis von einem bis drei Kilometern zu dem Geflügelhof in der Gemeinde Barßel lägen, sagte Schmidt unter Berufung auf Landwirtschaftsminister Meyer.
    (pg/ach)