Parteitag
Habeck zum Grünen-Spitzenkandidaten für Bundestagswahl gewählt

Die Grünen haben Wirtschaftsminister Habeck zu ihrem Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im Februar gewählt. Auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden erhielt er 96,5 Prozent der Stimmen.

    Ein Mann steht auf einer Bühne und ballt die Fäuste.
    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) spricht bei der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen in Wiesbaden. (dpa / Michael Kappeler)
    Habeck war einziger Bewerber als Spitzenkandidat, den führende Parteivertreter auch als "Kanzlerkandidaten" bezeichnen. Das Wort taucht allerdings im entsprechenden Antrag des Grünen-Vorstands nicht auf. Stattdessen wird Habeck darin "Kandidat für die Menschen in Deutschland" genannt. Den Wahlkampf soll er als Duo mit seiner Parteikollegin Baerbock führen.
    In seiner Bewerbungsrede hatte sich Habeck unter anderem für eine Reform der Schuldenbremse ausgesprochen. In das Land sei zu wenig investiert worden, erklärte er. Seine Partei werde die Wirtschaft erneuern, indem Zukunftstechnologien im Land gehalten werden würden. Zugleich warnte Habeck vor einer Rückkehr zur Großen Koalition aus Union und SPD. Diese sei der Grund für den Stillstand im Land und die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen als Ursache der Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre.

    FDP-Generalsekretär über Habeck: linksgrüne Ideologie "Gift für den Wirtschaftsstandort"

    Den Wahlkampf soll er als Duo mit seiner Parteikollegin Baerbock führen. Sie würdigte Habeck in ihrer Rede als pragmatischen Politiker, der in Krisenzeiten Kurs gehalten und Deutschland unter anderem aus der russischen Abhängigkeit geführt habe. Der FDP-Generalsekretär Djir-Sarai sagte dagegen der Nachrichtenagentur Reuters, Habeck stehe für eine verfehlte Wirtschaftspolitik. Er ergänzte: "Seine linksgrüne Ideologie ist Gift für den Wirtschaftsstandort und eine Bedrohung für Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland." Die anstehende Bundestagswahl sei eine Richtungsentscheidung. "Es scheint recht klar, dass die Union den nächsten Kanzler stellen wird", sagte Djir-Sarai. Er fügte hinzu: "Entscheidend ist, mit wem sie koaliert. Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün wären eine Ampel light, das wäre kein Aufbruch, sondern ein weiter-so."
    Am Samstag waren auf dem Parteitag die scheidende Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Brantner, und der Bundestagsabgeordnete Banaszak als neue Vorsitzende gewählt worden.
    Diese Nachricht wurde am 17.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.