Bayern
Haben Museen die Herkunft von NS-Raubkunst verschleiert?

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach sie beim Thema NS-Raubkunst die Besitzer nicht informiert hätten, um Kunstwerke nicht zurückgeben zu müssen.

    Ein Ausstellungsraum in der Alten Pinakothek in München.
    Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zählen zu den bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. (IMAGO / Depositphotos / dragan56 via imago-images.de)
    Eine Sprecherin der Museen sagte in München, der Zeitungsbericht sei fehlerhaft und entspreche nicht der Wahrheit. Die Erben seien stets informiert worden. Die Liste sei ein reines internes Arbeitsmittel, deren Stand sich oft ändere.
    Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll den Staatsgemäldesammlungen die Herkunft etlicher von den Nazis geraubter Kunstwerke seit Langem bekannt sein. Die Nachfahren enteigneter meist jüdischer Kunstbesitzer seien darüber nicht informiert worden. Die Zeitung beruft sich auf einen 900-seitigen Auszug einer internen Datenbank von 2020. Dieser enthalte Berichte zu rund 200 Kunstwerken, die sich im Besitz der Museen befinden sollen. Darunter sind demnach Bilder von Picasso, Klee und Beckmann.
    Kulturstaatsministerin Roth (Grüne), nannte die SZ-Recherchen beunruhigend. Es gehe um mangelnde Transparenz und möglicherweise um bewusstes Verschleiern. Roth forderte schnelle Aufklärung. Ähnlich äußerten sich der bayerische Kunstminister Blume (CSU) und der Zentralrat der Juden in Deutschland.
    Diese Nachricht wurde am 20.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.