"Football Leaks"
Hacker Rui Pinto zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt

Der durch die "Football Leaks" bekannt gewordene Hacker Rui Pinto ist in Portugal zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Veröffentlichungen seit dem Jahr 2015 hatten die Fußballwelt erschüttert und strafrechtliche Ermittlungen in fünf europäischen Ländern ausgelöst.

11.09.2023
    Der 34-jährige Portugiese Rui Pinto wurde zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
    Der 34-jährige Portugiese Rui Pinto wurde zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Ferenc Isza)
    Der 34-jährige Portugiese wurde in dem Prozess in fünf Fällen wegen unerlaubten Zugriffs auf IT-Systeme, in drei Fällen wegen Verletzung des Kommunikationsgeheimnisses und wegen versuchter Erpressung des Investmentfonds Doyen Sports verurteilt. Der Staatsanwaltschaft zufolge verlangte Pinto vom Doyen-Chef zwischen 500.000 und einer Million Euro dafür, belastende Dokumente nicht zu veröffentlichen.

    Pinto sieht sich selbst als Whistleblower

    Richterin Alves sagte, es sei eindeutig erwiesen, dass Pinto gehofft hatte, Geld zu bekommen. Er selbst hatte sich als Whistleblower bezeichnet. Insgesamt waren ihm 89 Hacking-Fälle vorgeworfen worden.
    Zwischen 2015 und 2018 hatte er mehr als 18 Millionen Dokumente im Internet und mit einem Konsortium europäischer Tageszeitungen geteilt, die Einzelheiten zu den Enthüllungen veröffentlichten. Dazu gehörte das Steuergebaren von Stars wie Lionel Messi, Neymar und Cristiano Ronaldo sowie ein Vergewaltigungsvorwurf gegen Ronaldo. Staatsanwaltschaften in mehreren Ländern ermittelten.
    Diese Nachricht wurde am 11.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.