Bei der jüngsten und bisher schwersten Cyberattacke auf den Bundestag ist es den Hackern gelungen, Daten abzuziehen. Es seien mittlerweile vereinzelte Datenabflüsse festgestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundestagverwaltung in Berlin. "Die betroffenen Büros sind informiert und Gegenmaßnahmen sind ergriffen worden." Weitere Angaben zum Spähangriff wollte er nicht machen. Wer hinter der Attacke steht und ob die Sicherheitsexperten das Schadprogramm mittlerweile stoppen konnten, ist weiter unklar.
Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass Bundestags-Computer Ziel einer bislang beispiellosen, mehrtägigen Attacke unbekannter Hacker geworden waren. Die Hacker hatten Medienberichten zufolge Anfang Mai zunächst die Computer einer Fraktion mit einem sogenannten Trojaner infiziert und sich so Zugang zu Administrator-Passwörtern verschafft. Damit sei es ihnen gelungen, ins gesamte Bundestags-Netzwerk einzudringen. Auch Computer von Regierungsmitgliedern sind von dem Angriff betroffen.
"Spiegel" will Hinweise auf Auslandsgeheimdienst haben
Der "Spiegel" berichtet in seiner neuen Ausgabe ohne Nennung von Quellen, es verdichteten sich die Hinweise auf einen ausländischen Geheimdienst als Urheber der Attacke. Weiter schreibt das Magazin, die Spionageaktion sei Anfang Mai entdeckt worden, als zwei mit Schadsoftware infizierte Rechner versuchten, sich mit einem Server in Osteuropa zu verbinden. Die beiden Computer hätten in den Räumen der Unions- und der Linksfraktion gestanden. Die Experten hätten weitere infizierte Rechner entdeckt, die vom Netz genommen worden seien.
(fwa/ach)