"Wir können zeigen, dass wir mit dem Fall nichts zu tun haben", wurde ein Sprecher von den Staatsmedien zitiert. Nach dem Cyberangriff und Terrordrohungen gegenüber den Kinobetreibern hatte Sony Pictures den Film "The Interview", eine Nordkorea-Satire, zurückgezogen.
Die US-Bundespolizei FBI hatte am Freitag mitgeteilt, belegen zu können, dass Nordkorea hinter dem Hackerangriff stecke. Seither ist die Attacke auf das Filmstudio zum Politikum geworden, Präsident Obama bezeichnete die Rücknahme des Films als Fehler: "Wir können nicht in einer Gesellschaft leben, in der irgendein Diktator irgendwo anfängt, in den USA Zensur auszuüben."
Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, hat die Entscheidung von Sony Pictures im Deutschlandfunk ebenfalls kritisiert: "Ich bin oft auch bedroht worden, auf vielfältigste Weise, und habe immer gesagt, wenn ich mal einmal klein beigebe, dann kann ich meinen Beruf wechseln."
Der Chef des Sony-Konzerns, Kazuo Hirai, hatte sich offenbar schon früh besorgt gezeigt. Schon vor einem halben Jahr habe Hirai Anstoß an einzelnen Szenen in dem Film genommen, berichtet die "Los Angeles Times". Die Zeitung griff E-Mails zwischen Sony in Tokio und dem Filmstudio in Kalifornien auf, die Hacker nach ihrem Angriff auf das Unternehmen im Netz veröffentlicht hatten.
Aus dem Mail-Verkehr geht offenbar hervor, dass Hirai von Juni an mehrmals die Entschärfung der Schlussszene verlangte und schließlich auch erwirkte. Der Film handelt vom Plan zweier US-Journalisten, Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un zu ermorden.
(vic/fun)