Auch von den betroffenen Frauen selbst, die aus allen gesellschaftlichen Schichten kommen. Dabei ist es nicht nur die Angst vor dem Täter, die die Opfer schweigen lässt. Es ist auch die Scham, sich nicht vor der körperlichen und psychischen Attacken des Partners schützen zu können und den Kindern ein gewaltgeprägtes Familienleben zuzumuten. Stattdessen versuchen die Frauen, die erlittenen Demütigungen, Misshandlungen und sogar lebensgefährlichen Verletzungen zu entschuldigen. Sie selbst hätten die Bestrafungen durch eigene Fehler oder Unzulänglichkeiten provoziert, meinen viele Opfer. Sogar gutausgebildete, ökonomisch unabhängige Frauen versuchen oft, die immer wieder neu erlebten Gewalterfahrungen zu vertuschen, weil sie nicht wahrhaben wollen, wie wehrlos und abhängig sie sind.
Hinzu kommen die Angst vor dem Stigma und das fehlende Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Tatsächlich gibt es aber vor allem in den Ballungsgebieten Unterstützungsangebote und Netzwerke: Frauenberatungsstellen, Polizei, Justiz und Jugendhilfe arbeiten zusammen, um gewalterfahrenen Frauen und ihren Kindern zu helfen.
Warum tun sich viele Frauen so schwer, eine gewaltgeprägte Partnerschaft frühzeitig zu beenden? Was hilft den Opfern, um auch langfristig einen Ausweg aus dem gewalttätigen Alltag und die Kraft für einen Neuanfang zu finden? Wie können Außenstehende für Anzeichen häuslicher Gewalt sensibilisiert werden und den Betroffenen helfen?
Darüber diskutieren wir in dieser Ausgabe der Lebenszeit mit unseren Gästen und mit Ihnen:
Rufen Sie uns an unter der kostenfreien Telefonnummer: 00800 44 64 44 64 oder mailen Sie uns unter: lebenszeit@deutschlandfunk.de" target="_blank" href="https://mobile.deutschlandradio.de/owa/redir.aspx?c=g59nkh4bquwcb0c32wc_0qy1gaxrynaivfwslmgjxhca8suuk4a06uqibxzatbfs-uo7kgdamqs.&url=mailto%3alebenszeit%40deutschlandfunk.de">lebenszeit@deutschlandfunk.de
Unsere Gesprächspartner sind unter anderem:
- Anna Bischoff, Autorin des Artikels im Magazin der Süddeutschen Zeitung "Herzschlag“ vom 23. Januar 2015, in dem sie u.a. über ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema schreibt
- Wiebke Wildvang, Fachbereich Recht bei der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen - BIG e.V.
- Dr. Monika Schröttle, Gewaltforscherin, Sozialwissenschaftlerin an der Technischen Universität Dortmund
- Marion Steffens, Geschäftsführerin Netzwerk GESINE - Intervention gegen häusliche Gewalt, Schwelm