In seinem letzten Lebensjahr hatte sich der amerikanische Filmpionier Hal Roach noch einmal in den Flieger über den Atlantik gesetzt und sich als Ehrengast auf der Berlinale 1992 feiern lassen - 100 Jahre war er da alt. Mit seiner legendären sogenannten Laugh factory hatte Roach in den 20er-Jahren maßgeblich mit zum weltweiten Erfolg von Hollywoods Stummfilmkomödien beigetragen.
„Wir hatten zwischen 15 und 20 Autoren und Gagschreiber. Wir drehten etwa 40 bis 50 Komödien pro Jahr. Zuerst arbeitete ich mit den Autoren. Ich gab ihnen die Grundidee. Dann schaute ich mir an, was sie gedreht hatten, um zu bestimmen, ob es gut war oder ob bestimmte Dinge nicht so lustig waren.“
„Wir hatten zwischen 15 und 20 Autoren und Gagschreiber. Wir drehten etwa 40 bis 50 Komödien pro Jahr. Zuerst arbeitete ich mit den Autoren. Ich gab ihnen die Grundidee. Dann schaute ich mir an, was sie gedreht hatten, um zu bestimmen, ob es gut war oder ob bestimmte Dinge nicht so lustig waren.“
Hal Roach war 1892 als Nachkomme irischer Einwanderer im Bundesstaat New York geboren worden, hatte mit 16 die Schule beendet und danach mit Gelegenheitsjobs ganz Nordamerika bereist. 1912 landete er schließlich als Filmstatist in Los Angeles.
Hier lernte Roach den noch unbekannten Harold Lloyd kennen. Mit ihm in den Hauptrollen begann er zwei Jahre später Kurzfilme zu drehen.
Roach war zunächst Regisseur, Autor und Produzent in einer Person. Der Erfolg blieb zwar anfangs bescheiden, da Lloyd vor allem Chaplins Tramp zu kopieren versuchte. Doch die Veränderung seines Outfits durch Hornbrille und Strohhut verwandelte den jungen Schauspieler in einen eigenständigen Typus:
„Als ich die Brille einführte, rutschte ich irgendwie in eine andere Kategorie, weil ich zu einem menschlichen Wesen wurde. Das war ein Junge, den man auf der Straße gegenüber treffen konnte. Aber zur gleichen Zeit konnte ich noch immer all die verrückten Dinge tun, die wir vorher in den Komödien gemacht hatten. Nur, dass man sie jetzt glaubte. Das hing immer von dem Film ab, den wir machten.“
„Als ich die Brille einführte, rutschte ich irgendwie in eine andere Kategorie, weil ich zu einem menschlichen Wesen wurde. Das war ein Junge, den man auf der Straße gegenüber treffen konnte. Aber zur gleichen Zeit konnte ich noch immer all die verrückten Dinge tun, die wir vorher in den Komödien gemacht hatten. Nur, dass man sie jetzt glaubte. Das hing immer von dem Film ab, den wir machten.“
Spielende Kinder als Inspirationsquelle
Seine neue Rolle als hilfsbereiter Draufgänger, der alle Hindernisse mit Witz und Akrobatik überwindet, machte Lloyd zum Publikumsliebling und zu Hal Roachs finanziellem Zugpferd.
Bis 1920 hatte Roach hunderte kurze Comedys produziert, die teilweise die Einspielergebnisse der Chaplin-Komödien übertrafen. Und so baute er sein Studio aus, um mehrere Filme gleichzeitig produzieren zu können. Eines Tages beobachtete er fasziniert Kinder beim Spielen:
„Da waren vier oder fünf kleine Kinder. Eines behauptete, dass ein älteres Kind ein Stück Holz habe, das ihm gehöre. Man hätte glauben können, dass sein Leben davon abhing, das Holz, das völlig nutzlos war, zurückzukriegen, und mir wurde klar, dass ich ihnen 15 Minuten zugeschaut hatte. Natürlichen Kindern, die natürliche Dinge taten.“
So kam ihm die Idee zu der Serie „Our Gang“, die im deutschen Fernsehen seit den 60er-Jahren als „Die kleinen Strolche“ ein Dauerbrenner wurde. Ihr Erfolgsrezept: Kinder in komischen Alltagssituationen. Eines von ihnen war Jean Darling:
„Bei den ‚kleinen Strolchen‘ hatten wir einen großartigen Regisseur, Robert McGowan, der Sinn für das Skurrile hatte. Er wusste genau, wie Kinder sich verhalten. Eigentlich haben wir nicht geschauspielert, wir haben gespielt.“
Die bald erfolgreichste Kinderfilmserie der Filmgeschichte zeichnete sich auch dadurch aus, dass im Land der Rassentrennung schwarze Kinder ebenfalls mitspielen durften.
Roach suchte ständig nach neuen Talenten und Ideen. Ab 1927 entwickelten sich zwei völlig gegensätzliche Typen zu seinen absoluten Super-Stars: Stan Laurel und Oliver Hardy. Der eine rechthaberisch, der andere naiv. Mit ihnen gelang der Übergang zum Tonfilm spielerisch.
Bis 1920 hatte Roach hunderte kurze Comedys produziert, die teilweise die Einspielergebnisse der Chaplin-Komödien übertrafen. Und so baute er sein Studio aus, um mehrere Filme gleichzeitig produzieren zu können. Eines Tages beobachtete er fasziniert Kinder beim Spielen:
„Da waren vier oder fünf kleine Kinder. Eines behauptete, dass ein älteres Kind ein Stück Holz habe, das ihm gehöre. Man hätte glauben können, dass sein Leben davon abhing, das Holz, das völlig nutzlos war, zurückzukriegen, und mir wurde klar, dass ich ihnen 15 Minuten zugeschaut hatte. Natürlichen Kindern, die natürliche Dinge taten.“
So kam ihm die Idee zu der Serie „Our Gang“, die im deutschen Fernsehen seit den 60er-Jahren als „Die kleinen Strolche“ ein Dauerbrenner wurde. Ihr Erfolgsrezept: Kinder in komischen Alltagssituationen. Eines von ihnen war Jean Darling:
„Bei den ‚kleinen Strolchen‘ hatten wir einen großartigen Regisseur, Robert McGowan, der Sinn für das Skurrile hatte. Er wusste genau, wie Kinder sich verhalten. Eigentlich haben wir nicht geschauspielert, wir haben gespielt.“
Die bald erfolgreichste Kinderfilmserie der Filmgeschichte zeichnete sich auch dadurch aus, dass im Land der Rassentrennung schwarze Kinder ebenfalls mitspielen durften.
Roach suchte ständig nach neuen Talenten und Ideen. Ab 1927 entwickelten sich zwei völlig gegensätzliche Typen zu seinen absoluten Super-Stars: Stan Laurel und Oliver Hardy. Der eine rechthaberisch, der andere naiv. Mit ihnen gelang der Übergang zum Tonfilm spielerisch.
Der Ton verlangte aber auch neue Herausforderungen. Für den internationalen Markt mussten mehrere Sprachversionen gedreht werden. Synchronisation gab es noch nicht. Laurel und Hardy sprachen deshalb lautmalerisch ihre Texte selbst.
„Sagtest Du nicht mal, Du hättest einen Onkel?“ – „Ja gewiss!“ – „Wo ist er?“ – „University Berlin, medizinische Fakultät.“ – „Als Professor?“ – „Nein, präserviert in einer Flasche mit Spiritus.“
Als Hal Roach am 2. November 1992 in Los Angeles starb, hinterließ er rund 2.000 Filme. Nach dem Krieg hatte er zunehmend TV-Serien produziert und sich erst 1971 aus dem Geschäft zurückgezogen.
„Sagtest Du nicht mal, Du hättest einen Onkel?“ – „Ja gewiss!“ – „Wo ist er?“ – „University Berlin, medizinische Fakultät.“ – „Als Professor?“ – „Nein, präserviert in einer Flasche mit Spiritus.“
Als Hal Roach am 2. November 1992 in Los Angeles starb, hinterließ er rund 2.000 Filme. Nach dem Krieg hatte er zunehmend TV-Serien produziert und sich erst 1971 aus dem Geschäft zurückgezogen.