Gazastreifen
Hamas akzeptiert Entwurf für Waffenruhe-Abkommen - Widerstand im israelischen Kabinett

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen deutet vieles auf eine baldige Einigung hin. Sprecher der militant-islamistischen Hamas erklärten, einen Entwurf für ein Abkommen akzeptiert zu haben. Ein Vertreter Israels sagte, man sei nahe an einem Abschluss. Im Kabinett regt sich allerdings Widerstand.

    Drei minderjährige Mädchen betrachten die Zerstörungen nach einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen, östlich von Chan Yunis.
    Drei minderjährige Mädchen betrachten die Zerstörungen nach einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen, östlich von Chan Yunis. (AFP / BASHAR TALEB)
    Polizeiminister Ben-Gwir drohte mit seinem Rücktritt, sollte Ministerpräsident Netanjahu dem vorliegenden Entwurf zustimmen. Der ultrarechte Minister forderte Finanzminister Smotrich auf, es ihm im Falle einer Unterzeichnung des Abkommens durch Ministerpräsident Netanjahu gleich zu tun. Nur so sei es möglich, eine Umsetzung des Abkommens und die "Kapitulation" Israels vor der Hamas noch zu verhindern, erklärt Ben-Gwir auf X.
    Smotrich hatte am Montag gesagt, dass er das Abkommen ablehne. Er drohte aber nicht mit einem Ausstieg aus Netanjahus Koalition. Ben-Gwirs Rücktritt allein würde die Regierung nicht zu Fall bringen.

    Katar und die USA äußern sich zuversichtlich

    Die Regierung Katars, die seit Monaten zwischen Israel und der Hamas vermittelt, äußerte sich zuversichtlich, dass das Waffenruhe-Abkommen zustande kommt. Ebenso US-Präsident Biden, dessen Regierung ebenfalls an den Gesprächen beteiligt ist.
    Laut der Nachrichtenagentur Reuters sieht der Entwurf für das Abkommen vor, dass in einem ersten Schritt 33 Geiseln freigelassen werden. Auch ein schrittweiser Truppenrückzug Israels mit verbleibenden Streitkräften in der Grenzregion ist demnach vorgesehen.
    Diese Nachricht wurde am 14.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.