Nahost
Hamas feuert Raketen auf Israel - Dutzende Tote im Gazastreifen - Ägypten und Katar verstärken Bemühungen um Waffenruhe

Die Hamas hat nach eigenen Angaben mehrere Raketen auf Israel abgefeuert.

    Eine israelische Flugabwehrrakete fliegt in den Himmel.
    Eine Rakete des israelischen Anti-Missile-Systems Iron Dome wird zur Abwehr gegen Hamas-Raketen abgefeuert. (ASSOCIATED PRESS | Ariel Schalit)
    Die Angriffe seien die Antwort auf "israelische Massaker" an Zivilisten im Gazastreifen, erklärte der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden. Die israelische Armee bestätigte, dass Beschuss aus dem Gazastreifen Luftalarm im Zentrum Israels ausgelöst habe. Eine Rakete sei abgeschossen worden, zwei weitere Raketen landeten demnach in unbewohntem Gebiet.

    Israel greift Ziele im Gazastreifen an - Dutzende Tote

    Israel hatte am Dienstag seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen. Allein am Donnerstag sollen laut dem Hamas-geführten Gesundheitsministerium mindestens 85 Palästinenser getötet worden sein. Derweil stellte das israelische Militär die Blockade des nördlichen Gazastreifens wieder her. Das Gebiet inklusive der Stadt Gaza ist nun vom Süden her nicht mehr zu erreichen. Angesichts der neuen Kämpfe kündigten Katar und Ägypten an, ihre Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zu verstärken.
    Der Chef des UNO-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenenser, Lazzarini, äußerte sich auf X besorgt. Es seien erneut Evakuierungsbefehle erlassen worden, die Zehntausende Menschen zur Flucht zwängen. Lazzarini zufolge wurden bei den jüngsten Bombardierungen auch fünf UNO-Beschäftigte getötet.

    Nahost-Experte Steinberg: Scheitern der zweiten Phase der Waffenruhe im Gazastreifen war zu erwarten

    Der Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, sagte im Deutschlandfunk, es sei zu erwarten gewesen, dass die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen scheitere. Beide Seiten, sowohl Israel als auch die Terrororganisation Hamas, hätten die Bedingungen dafür nicht einhalten wollen. Für die Hamas seien die israelischen Geiseln ihr Faustpfand und ihre Lebensversicherung. Israel wolle seinerseits die Hamas vollständig zerschlagen, erklärte Steinberg. Vor diesem Hintergrund sei es für die Regierung Netanjahus undenkbar, die Armee komplett aus dem Gazastreifen abzuziehen.
    In der zweiten Phase der Waffenruhe sollte Israel die Truppen aus dem Palästinensergebiet zurückziehen. Die Hamas ihrerseits sollte alle israelischen Geiseln freilassen.
    Diese Nachricht wurde am 20.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.