Gaza-Krieg
Hamas fordert Umsetzung des US-Vorschlags für Waffenruhe

Die Hamas will offenbar nicht weiter über eine Waffenruhe im Gaza-Streifen und die Freilassung israelischer Geiseln verhandeln. FDP-Generalsekretär Djir-Sarai bezweifelt, dass die Hamas und andere Akteure in der Region an einer diplomatischen Lösung interessiert sind.

    Raketen werden vom israelischen Luftabwehrsystem über einer Stadt abgefangen.
    Israel meldet neuen Raketenbeschuss aus dem Libanon. Hier ein Foto vom 04.08.24. (AFP / JALAA MAREY)
    Die palästinensische Terrororganisation teilte mit, man strebe die Umsetzung eines von US-Präsident Biden im Mai vorgelegten Plans an, anstatt weitere Verhandlungsrunden zu durchlaufen. Es ist noch unklar, ob die Hamas eine Delegation zu einer ab Donnerstag in Doha oder Kairo geplanten Gesprächsrunde entsendet. Palästinenserpräsident Abbas ist zu Gesprächen nach Russland gereist, wo er morgen von Staatschef Putin empfangen wird. Anschließend will Abbas in der Türkei für weitere Unterstützung der Palästinenser werben.

    Aufruf zu Verhandlungen

    Deutschland, Frankreich und Großbritannien riefen Israel und die Hamas zu Verhandlungen auf. Die Kämpfe müssten jetzt enden und alle von der Hamas noch festgehaltenen Geiseln freigelassen werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Es dürfe keine Verzögerungen mehr geben, die Menschen im Gazastreifen benötigten dringend Hilfsgüter.
    Die USA verlegten weitere Einheiten in die Region. Das Pentagon erklärte, Verteidigungsminister Austin habe in einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Galant nochmals die Verpflichtung der Vereinigten Staaten betont, alles zu tun, um Israel zu verteidigen.

    Küstenstadt in Israel beschossen

    Unterdessen meldet Israel neuen Raketenbeschuss aus dem Libanon. Rund 30 Projektile seien in Richtung eines Ortes nahe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Nach der gezielten Tötung von Hamas-Führungsmitgliedern vor zwei Wochen und einem israelischen Angriff auf eine von Zivilisten als Notunterkunft genutzten Schule im Gazastreifen, in der sich Hamas-Funktionäre befunden haben sollen, gibt es weiter Sorge vor einer größeren Eskalation. Die USA verlegten weitere Einheiten in die Region.
    FDP-Generalsekretär Djir-Sarai sagte im Deutschlandfunk, es müsse alles getan werden, damit die Gewalt im Nahen Osten beendet werde. Ein Hauptproblem sei jedoch, dass die Hamas und andere Akteure der Region nicht an einer politischen oder diplomatischen Lösung interessiert seien.
    Diese Nachricht wurde am 12.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.