Von den Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas, heißt es, sieben mutmaßliche Kollaborateure seien festgenommen worden, drei von ihnen wurden exekutiert. Zuvor waren nach Angaben der Hamas drei ranghohe Befehlshaber bei einem Luftangriff auf ein Haus in der Stadt Rafah getötet worden. Israel bestätigte, zwei der Männer seien das Ziel von Angriffen gewesen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete militärische Führer der Hamas als legitime Angriffsziele. Die Männer hätten Anschläge gegen israelische Soldaten geplant, sagte Netanjahu und lobte die "herausragende Geheimdienstarbeit" im Vorfeld der Angriffe.
Hamas räumt Ermordung israelischer Jugendlicher ein
Bei den Kommandeuren der Kassam-Brigaden handelt es sich laut Hamas um Mohammed Abu Schammala, Raed al-Attar und Mohammed Barhum. Abu Schammala und Al-Attar waren nach Angaben des israelischen Geheimdienstes 2006 an der Entführung des Soldaten Gilad Schalit beteiligt, der erst nach fünf Jahren im Gegenzug zur Freilassung von mehr als Tausend palästinensischen Gefangenen freikam. Den Männern wird die Verwicklung in zahlreiche weitere Angriffe auf Israelis vorgeworfen. Erstmals räumte am Donnerstag ein Vertreter der Hamas ein, seine Organisation habe hinter der Entführung und Ermordung dreier israelischer Jugendlicher im Juni gestanden, in deren Folge der Gaza-Krieg ausbrach.
Unterdessen bereitet sich Israel auf eine erneute Verschärfung des Gaza-Krieges vor und beruft 10.000 Reservisten ein. Die Luftwaffe setzte am Donnerstag ihre Angriffe fort. Die israelische Armee griff 41 Ziele im Gazastreifen an. Dabei starben nach palästinensischen Angaben mindestens 22 Menschen. Militante Palästinenser schossen seit Mitternacht mindestens 55 Raketen auf Israel ab.
(tön/ach)