Waffenruhe
Hamas lässt drei israelische Geiseln frei - Herzog spricht von "Tag der Freude"

Nach der Freilassung von drei Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Hamas hat der israelische Staatspräsident Herzog von einem "Tag der Freude und des Trostes" gesprochen. Zugleich betonte er, man fühle mit den besorgten Familien jener Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten würden. Inzwischen kamen auch erste palästinensiche Gefangene frei.

    Eine Menschenmenge umringt mehrere Autos mit dem Logo des Roten Kreuzes.
    Gaza-Stadt: Der Rote-Kreuz-Konvoi mit den drei ersten freigelassenen Geiseln seit dem Waffenruheabkommen zwischen der Hamas und Israel. (AFP / OMAR AL-QATTAA)
    Am Nachmittag hatte die Hamas nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe drei Frauen freigelassen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die jungen Frauen an Teams des Roten Kreuzes übergeben wurden. Nach Angaben der israelischen Armee sind sie mit ihren Müttern zusammengetroffen. In Tel Aviv verfolgten Tausende die Live-Bilder des katarischen Senders Al-Dschasira auf Großbildschirmen und brachen bei der Freilassung in Jubel aus. Eine der Frauen war beim Überfall der Hamas auf Israel vom Supernova-Musikfestival entführt worden, die beiden anderen aus dem Kibbuz Kfar Aza.
    Im Gegenzug sollen 90 palästinensische Gefangene aus israelischen Haftanstalten freikommen. Der Hamas zufolge handelt es sich um 69 Frauen und 21 Jungen im Teenageralter. Nach palästinensischen Angaben trafen die ersten Freigelassenen bei ihren Familien ein.
    In den kommenden Tagen und Wochen soll der Austausch weitergehen. In einer ersten Phase des Abkommens sollen innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln sowie mehrere hundert palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden. Insgesamt sollen sich noch knapp hundert israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas befinden, von denen viele aber nicht mehr am Leben sind. Die Hamas teilte mit, man werde die nächsten Geiseln am Samstag freilassen.
    Die Waffenruhe war am Vormittag mit mehreren Stunden Verzögerung in Kraft getreten. Inzwischen erreichten erste Hilfskonvois den Gazastreifen
    Diese Nachricht wurde am 19.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.