Nach rund 15 Monaten sollen vier Soldatinnen freikommen, die von Islamisten während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden. Bodycam-Aufnahmen der Terroristen zeigten damals die verletzten, teilweise blutüberströmten jungen Frauen. Die Israelinnen waren als Späherinnen der Armee im Grenzgebiet zum Gazastreifen eingesetzt worden. 15 Späherinnen wurden israelischen Angaben zufolge bei dem Angriff getötet, sieben entführt. Eine der Frauen wurde nach 23 Tagen aus dem Gazastreifen gerettet, eine andere wurde in Gefangenschaft getötet. Ihre Leiche wurde von der Armee aus dem Gazastreifen geborgen. Eine weitere Frau, die nicht auf der Liste steht, bleibt vorerst weiter in der Gewalt der Hamas.
Diese vier Frauen sollen heute freikommen:
Liri Albag
Die 19-jährige Liri Albag hatte Berichten zufolge gerade erst ihre Tätigkeit als Späherin begonnen, als Terroristen den Stützpunkt in Nahal Oz angriffen. Die im Sommer befreite Geisel Noa Argamani berichtete laut israelischen Medien, sie und Albag seien zur Hausarbeit gezwungen worden. Demnach wurde die junge Soldatin in einem Tunnel festgehalten, bekam salziges Wasser zu trinken und nur wenig zu essen. Im Januar veröffentlichte die Hamas ein weiteres Video der Frau, die darin blass aussieht und um ihre Freilassung fleht.
Karina Ariev
Die Israelin Karina Ariev rief am Morgen des 7. Oktober 2023 israelischen Medien zufolge noch vom Stützpunkt aus ihre Angehörigen an. Die 20-Jährige sagte demnach, ihre Familie solle ihr Leben weiterleben. Auf Aufnahmen der Islamisten ist die junge Frau zu sehen, wie sie nur mit einem Schlafanzug bekleidet verschleppt wird.
Naama Levy
Naama Levy ist eine weitere Späherin der militärischen Beobachtertruppe, deren Mitglieder vor dem Hamas-Terrorüberfall Vorgesetzte vergeblich vor verdächtigen Aktivitäten im Gazastreifen gewarnt hatten. Die 20-Jährige ist auf den Aufnahmen vom Tag ihrer Entführung von einem Militärstützpunkt mit gefesselten Händen und blutverschmierter Hose zu sehen. Dies schürte Ängste, die Frauen könnten auch Opfer sexualisierter Gewalt geworden sein.
Daniella Gilboa
Die ebenfalls vom Armeestützpunkt in Nahal Oz entführte Soldatin Daniella Gilboa ist auf den Aufnahmen der Entführung offenbar am Bein verletzt und humpelnd zu sehen. Sie war in mehreren von der Hamas verbreiteten Geisel-Videos zu sehen. In einem appellierte sie wütend an die Regierung, sich für ihre Freilassung einzusetzen, und sagte, sie fühle sich im Stich gelassen.
Wenn die vier Frauen wie angekündigt freigelassen werden, verbleiben danach noch 26 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden sollen. Ihre Namen wurden veröffentlicht, allerdings ist nicht bekannt, in welcher Reihenfolge sie freigelassen werden. In dieser ersten Phase sollen insgesamt 33 israelische Geiseln sowie nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 palästinensische Häftlinge freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt.
Diese Nachricht wurde am 25.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.