Das operative Ergebnis der Hamburger Hafen- und Logistik AG, der HHLA, ist im dritten Quartal gestiegen. Stärker als von Analysten erwartet auf 46 Millionen Euro. Trotz der Schwierigkeiten, mit denen der Terminalbetreiber immer noch zu kämpfen hat: Die Entscheidung, ob die für die HHLA so wichtige Elbvertiefung kommt oder nicht, wurde vom Leipziger Bundesverwaltungsgericht auf das Frühjahr 2015 vertagt. Für die HHLA und den Konkurrenten Eurogate heißt das: Die Abfertigung besonders großer Containerfrachter muss effizienter getaktet, das Ein- und Auslaufen der Schiffe mit den wechselnden Wasserständen bei Ebbe und Flut synchronisiert werden. Erst am Montag stellten HHLA und Eurogate ihr Gemeinschaftsprojekt einer nautischen Terminalkoordination vor, das, so HHLA-Vorstand Stefan Behn, genau diese engere Taktung möglich machen soll:
"Man muss einfach versuchen, so intelligent wie möglich mit diesem Missstand der fehlenden Fahrwasseranpassung umzugehen. Und dann ist es natürlich ein Schritt in die richtige Richtung. Es ersetzt eindeutig nicht die Fahrwasseranpassung. Es ist immer nur ein Arbeiten oben herum, oder - wie man in der IT-Technik sagt: ein Bypass, den wir da eigentlich nur legen."
Handelssanktionen gegenüber Russland belasten das Geschäft
Bei einem anderen Problem kann die HHLA nicht handeln, sondern nur hoffen. Die Ukraine-Krise und die Handelssanktionen gegenüber Russland belasten das Geschäft. Bei den Transporten nach St. Petersburg gibt es einen nicht genau bezifferten "deutlichen Ladungsrückgang". Auf dem HHLA-Terminal in Odessa, im Süden der Ukraine sank der Umschlag um 30 Prozent. Dazu kommt, so Stefan Behn:
"Wir haben da ja über 500 Mitarbeiter. Und diese Mitarbeiter werden zum Beispiel auch für den Einsatz in der Armee eingezogen. Auch Leute, die -wie das früher hieß - unabkömmlich gestellt waren, müssen heute einrücken, müssen dann auch sechs Monate, acht Monate bei der Armee bleiben. Wir merken so was einfach. Das ist schon nicht Business as usual, wie man so schön sagt. Sondern wir haben also einige Themen dort, die einfach geregelt werden müssen."
Sorgen bereitet dem Hamburger Logistiker auch die sinkende Kaufkraft in Russland, die die Nachfrage nach Importgütern drücke. Aufgefangen werden die Einbußen im Russland-Geschäft vor allem durch Effizienzsteigerungen im Unternehmen, durch die Zuwächse bei Fernostverkehren und beim Abtransport ins Hinterland. Der Umsatz im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik liegt mit 885,4 Millionen Euro gut sechs Prozent über dem des Vorjahres.