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Handball-Bundesliga
Das Überraschungsteam aus Hannover

Die Tabellensituation in der Handball-Bundesliga ist kurios. Ganz oben steht nicht eines der drei Top-Teams, - THW Kiel, SG-Flensburg-Handewitt oder die Rhein-Neckar Löwen. Die Tabelle führt die TSV Burgdorf aus Hannover an. Dabei hat sie in der Rückrunde der vergangenen Saison nicht ein Spiel gewonnen.

Benjamin Chatton im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Die Spieler der TSV Hannover Burgdorf reißen ihre Arme nach dem Sieg gegen TUS Luebbecke in die Luft
    Die TSV Hannover Burgdorf wird zum Favoriten-Schreck der Handball-Bundesliga. (imago sportfotodienst)
    Ganz oben in der Tabelle der Handball-Bundesliga zu stehen, das kannte man beim TSV Burgdorf aus Hannover bisher nicht. Es sei aber sehr angenehm, freute sich TSV-Geschäftsführer Benjamin Chatton im Gespräch mit dem Dlf.
    Das sei so nicht zu erwarten gewesen: "Wir konnten da sicherlich positiv überraschen, inbesondere in den Vergleichen mit Flensburg und Kiel." Die THW Kiel und die SG-Flensburg-Handewitt gehören neben den Rhein-Neckar Löwen zu den Favoriten auf den deutschen Meistertitel.
    Dabei hatte die TSV Burgdorf in der Rückrunde der vergangen Saison nicht ein Spiel gewonnen. TSV-Geschäftsführer Chatton installierte daraufhin den international rennomierten spanischen Trainer Carlos Ortega und als Co-Trainer Ex-Weltmeister Iker Romero. Ein Grund für den momentanen Erfolg, so Chatton.
    "Sie bringen eine neue Idee von Handball mit, die wir so noch nicht hatten. Zum einen versuchen wir, in der Abwehr ein bisschen offensiver zu agieren. Das Angriffsspiel beruht darauf, möglichst wenig Fehler zu machen und die Kreisläufer typisch spanisch besser in Szene zu setzen. Und das gelingt uns momentan sehr gut."
    So ausgeglichen wie selten
    Man sei gern Tabellenführer.
    "Ich fürchte aber, bis zum Ende der Saison wird das nicht so bleiben", sagt Chatton. Das Ziel sei, unter die ersten zehn Mannschaften zu kommen. Eine Voraussage sei aber schwierig. "Alle Mannschaften agieren auf einem ähnliche Nieveau. Auch die vermeintlichen Außenseiter aus dem Abstiegskampf haben schon Punkte geholt." Die Handball-Bundesliga sei so ausgeglichen wie selten zuvor.
    Aus finanzieller Sicht seien die Top-Drei Kiel, Flensburg und Rhein-Neckar Löwen einen deutlichen Schritt voraus. "Aber ich denke auch, Mannschaften wie Melsungen, Magdeburg, Göppingen oder die Füchse Berlin. Wir müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern, um da sportlich oben mitzuhalten."
    Was finanziell nicht drin ist, wolle man durch ein gutes Händchen beim Personal und der Kaderzusammenstellung wettmachen. "Wir versuchen, mit einer guten Teamatmosphäre dagegenzuhalten."
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