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Handball-Bundesliga
Vorsichtiger Optimismus nach dem Saisonstart

Seit zwei Wochen läuft die Handball-Bundesliga wieder - mit Publikum in der Halle. Die Testphase mit Fans laufe bisher erfolgreich, sagt der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann. Die Deutsche-Eishockey-Liga kämpft hingegen weiter um finanzielle Hilfen.

Von Raphael Späth |
Getec Arena unter Corona-Bedingungen beim ersten Testspiel in der Halle waehrend der Saison-Vorbereitung 2020-2021 in der 1. Handball Bundesliga (Herren) zwischen SC Magdeburg - Dessau-Rosslauer HV 06 in der GETEC Arena am 19.09.2020 in Magdeburg
Beim ersten Testspiel in der Halle während der Saison 2020/21 blieben in der Magdeburger Getec-Arena viele Plätze leer. (imago images / Hartmut Bösener)
Saisonstart geglückt. Das ist das Fazit von Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, nach zwei Spieltagen. Zwar ist es nicht möglich, in allen Hallen das erlaubte Maximum von 20% der Zuschauenden-Kapazität auszureizen. Aber Bohmann betont beim Online-Format "Bild live", dass die örtlichen Gesundheitsämter die einzelnen Hygienekonzepte bisher gelobt haben – und die Konzepte auch greifen. Die Frage, ob die Spiele mit Zuschauenden einen Einfluss auf die steigenden Corona-Zahlen haben, kann Bohmann:
"...bislang ganz klar verneinen. Hier sind überhaupt keine Auffälligkeiten festzustellen und das Risiko, als Zuschauer in die Halle zu gehen, ist kein größeres, als bei REWE einkaufen zu gehen."
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann (Daniel Reinhardt/dpa )
"Schwer zu managen"
Allerdings haben viele lokale Gesundheitsämter aufgrund rasch ansteigenden Corona-Zahlen die Anzahl an zugelassenen Zuschauenden an einzelnen Standorten kurzfristig beschränkt – was die Vereine vor Probleme stellt, wie Bohmann erklärt:
"Man erreicht die Zuschauer gar nicht mehr, das sind in der Regel die 1.000 Zuschauer, die dem Klub ganz besonders wichtig sind. Das sind wichtige Sponsoren, und da muss man den Sponsoren die Tür vor der Nase zuschlagen und sagen: 'Du darfst nicht rein'. Das ist unter den gegebenen Umständen extrem schwer zu managen für die Klubs und da muss sich sicherlich die Kommunikation oder die Reaktionsschnelle der Ämter vor Ort noch verändern."
Kiels Steffen Weinhold (l) und Flensburgs Domen Sikosek Pelko kämpfen um den Ball.
Kiels Steffen Weinhold (l) und Flensburgs Domen Sikosek Pelko kämpfen um den Ball. (dpa / Federico Gambarini)
Leerstehende Hallen gibt es dagegen noch in der Deutschen Eishockey-Liga. Die DEL hat ihren Saisonstart von Anfang November auf Mitte Dezember verschoben, weil die finanziellen Mittel fehlen, um die Saison starten zu können, betont Geschäftsführer Gernot Tripcke gegenüber "Bild Live".
Der Bund hat den Profi-Ligen in einem Corona-Hilfspaket zwar 200 Millionen Euro zugesagt – ein Verein darf aber maximal 800.000 Euro an finanzieller Hilfe anfordern.
"Und es gibt Klubs in unseren Ligen, die machen fünf bis acht Millionen Euro Gewinn allein mit dem Ticketing. Dazu kommen auch noch andere Spieltags-Einnahmen. Allein daran sieht man schon, dass dieser Deckel gerade unsere Ligen, ich will nicht sagen benachteiligt, aber nicht glücklich macht", sagte Tripcke.
Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga DEL. 
Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga DEL (dpa / picture alliance / Uwe Anspach)
Saisonabsage noch kein Thema
Außerdem sei immer noch unklar, wann das zuständige Bundesverwaltungsamt einen Verein überhaupt als hilfsbedürftig einstuft und damit einen Anspruch auf finanzielle Hilfe bestätigt. Und selbst wenn alle Vereine Geld bekommen würden, reiche dies laut Tripcke nicht:
"Das Worst Case Szenario ist, dass wir maximal 14 Mal 800.000 Euro, was viel Geld ist, was aber bei einem Delta von 60 Millionen aus entfallenen Spieltagserlösen, uns wahrscheinlich nicht in die Lage versetzen kann, so weiterzumachen oder in die Saison sauber zu starten."
Eine komplette Saisonabsage sei nach Tripcke aber noch kein Thema – im Gegensatz zu anderen Sportarten habe die Eishockey-Liga, was den Terminkalender angeht, noch etwas Spielraum.