Das Glück der deutschen Handballer liegt in Ozeanien. Weil es dort keinen vom Welthandballverband anerkannten Kontinentalverband gibt, entschied die IHF, den für Ozeanien reservierten Startplatz weiterzugeben. Die Logik dahinter: Als Wildcard geht der Platz im WM-Turnier an die beste, nicht qualifizierte Nation der vorangegangenen Weltmeisterschaft. Deutschland war bei der WM 2013 in Spanien Fünfter geworden und fährt somit 2015 nach Katar.
Der Vizepräsident des Deutschen Handballbundes Bob Hanning sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa: "Wir sind sehr stolz und glücklich, es über den zweiten Bildungsweg doch zur WM nach Katar geschafft zu haben."
Denn eigentlich waren die Handballer sportlich gescheitert. Sie hatten die WM-Qualifikation vor gut drei Wochen mit zwei knappen Niederlagen gegen Polen verpasst.
Das Aus sorgte auch für das Aus von Bundestrainer Martin Heuberger. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Zuvor hatten die deutschen Handballer die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London 2012 verpasst und damit erstmals in der Geschichte des deutschen Handballs ein olympisches Turnier. Und auch die Europameisterschaft fand in diesem Jahr in Dänemark ohne die Deutschen statt.
Der Präsident des Deutschen Handballbundes Bernhard Bauer sagte: "Es liegt jetzt an uns zu beweisen, dass wir ein würdiger Teilnehmer der WM in Katar sind." Die Weltmeisterschaft findet vom 15. Januar bis zum 1. Februar 2015 in der katarischen Hauptstadt Doha statt. Dort werden am 20. Juli die vier Vorrundengruppen ausgelost.