Die WM im Januar 2021 absagen und stattdessen den Start der deutschen Handball-Bundesliga von Oktober 2020 auf Januar 2021 verschieben. Diese Ideen äußerten Marc Weinstock, Aufsichtsratsvorsitzender beim deutschen Handballmeister THW Kiel, und Boy Meesenburg von der SG Flensburg Handewitt in einem Interview mit der Zeitschrift "Sport Bild". Die Begründung: Sorge um eine unzureichende Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. "Ägypten steht nicht gerade in dem Ruf, die höchsten Hygienezustände der Welt zu haben", erklärte etwa Boy Meesenburg in der "Sport Bild.
Vertreter des Deutschen Handballbundes (DHB) sowie der deutschen Handball-Liga erklärten diesen Vorschlägen daraufhin eine deutliche Absage: "Ein Saisonstart am 1. Oktober bleibt fest in unserem Fokus", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme, "eine weitere Verschiebung konterkariert alle bisherigen Planungen und gefährdet andere, für den deutschen Handball enorm wichtige nationale und internationale Wettbewerbe. Dazu zählt auch die WM in Ägypten. Gastgeber Ägypten und Ausrichter IHF werden alles unternehmen, um eine sichere WM zu ermöglichen."
WM-Absage würde enorme finanzielle Ausfälle bedeuten
Für Sportjournalist Erik Eggers ist diese Reaktion nur folgerichtig, da "die Absage eines solchen Turnieres für den DHB existenzbedrohend wäre", sagte der Handball-Experte in der Sendung "Sport am Samstag". Sollte die Handball-WM tatsächlich ausfallen, so Eggers, "dann hätte der DHB über seine Sponsorenverträge enorme Ausfälle zu verzeichnen und müsste wahrscheinlich er zahlreiche Mitarbeiter kündigen." Und all das, was der DHB sich vorgenommen habe für die nächsten Jahre "wäre im Prinzip für die Tonne".
Auch wenn die Sorgen von Weinstock und Meesenburg um die Corona-Schutzmaßnahmen verständlich seien, spreche daraus "auch eine gewisse Arroganz", so Eggers, "dass die beiden Vereinsvertreter nicht davon ausgehen, dass der Weltverband IHF dazu in der Lage ist, ein solches Turnier unter entsprechenden Umständen zu organisieren."
Aus Zeitgründen haben wir im Deutschlandfunk eine gekürzte Version des Interviews gesendet. Hören Sie
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die ausführliche Version.