Die erste Handball-Europameisterschaft auf deutschem Boden steht bevor, mit dem Auftakt am 10. Januar in Düsseldorf und dem Finale am 28. Januar in Köln. Insgesamt gibt es sechs Spielorte: Düsseldorf, Köln, Mannheim, München, Berlin und Hamburg. Die Erwartungen, sowohl sportlich als auch organisatorisch, sind hoch. Gleich zu Beginn wird mit mehr als 53.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Düsseldorfer Fußballstadion beim Auftaktspiel Deutschland gegen die Schweiz ein Weltrekord aufgestellt.
Die Nachfrage sei riesig, sagt Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes (DHB) und EM-Verantwortlicher. Er spricht im Dlf-Sportgespräch von der "größten Europameisterschaft, die es in der Form je gab - mit 24 teilnehmenden Nationen. Und unsere Arenen fassen alle mehr als 11.000 Zuschauer. Auch das hat es in der Form noch nie gegeben." Schober erwartet zudem eine "Rieseneuphorie".
Hohe Qualität in der Mannschaft
Offiziell gibt es aus sportlicher Sicht keine Zielvorgabe. Dennoch hofft DHB-Sportvorstand Axel Kromer auf eine erfolgreiche Teilnahme. Im Vergleich zur Vorbereitung zur EM 2016 habe man ein konkurrenzfähiges Team zusammen, das in jedem Spiel um den Sieg kämpfen werde.
"Wir haben einfach auch eine sehr hohe Qualität in der Mannschaft. Wir haben Spieler, die die sehr tragende Rollen auch in ihrem Mannschaften im Verein stehen. Und wir haben inzwischen auch eine eine Achse, die immer sehr zentral auch angesehen wird", betont Kromer.
Axel Schober, der Geschäftsführer des DHB, hebt die enge Kooperation mit anderen Mannschaftssportarten hervor und betont die positive Auswirkung des Erfolgs auf den deutschen Sport insgesamt. Er erklärt: "Wir freuen uns, wenn die anderen Mannschaftssportarten performen. Wir sind große Fans des Basketballs und auch des Eishockeys und Volleyballs. Da gibt es auf allen Ebenen Austausch."
Ungeliebter Vergleich mit dem Fußball
Schober und Kromer betonen die gesellschaftliche Relevanz des Handballs in Deutschland, ohne aber dabei den direkten Vergleich mit dem Fußball zu suchen. Schober unterstreicht dies mit den Worten: "Es geht uns darum, den Handball gesellschaftlich relevant zu machen, und nicht die Nummer eins hinter Fußball zu werden."
Zu einer möglichen Bewerbung Saudi-Arabiens für die Handball-Weltmeisterschaft und die sportpolitische Großoffensive des Landes erklärt Schober entschieden: "Wir werden uns mit dem Thema auseinandersetzen. Das kann ich Ihnen versichern, weil es ein wichtiges Thema ist."