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Handball
"Gleiche soziale Standards weltweit" - auch in Katar

DHB-Präsident Bernhard Bauer nimmt neun Monate vor Beginn der WM in Katar die deutsche Wirtschaft in die Pflicht. "Ich glaube nicht, dass das der Handballverband das allein schaffen kann."

Bernhard Bauer im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Handball Supercup am 03.11.2013 in Hamburg in der O2 World. DHB-Präsident Bernhard Bauer sitzt bei der Pressekonfernenz zum Supercup vor einer Wand mit dem DHB-Logo.
    DHB-Präsident Bernhard Bauer (picture alliance / dpa / Axel Heimken)
    Bernhard Bauer sagte im Deutschlandfunk: "Niemand kann die sozialen Standards ignorieren. Wir müssen überall in der Welt die gleichen Standards erreichen. Das ist die Pflicht der wohlhabenden Länder", und nahm Politik und Wirtschaft in die Pflicht: "Ich glaube nicht, dass das der Handballverband oder wer auch immer das allein schaffen kann. Da denke ich, ist die Politik oder auch die Wirtschaft gefordert. Wenn man mal fragt, wie viele Unternehmen in Katar Geschäfte machen, dann glaube ich, kann man da viel eher über Standards und letztlich auch Belohnung reden."
    Generell sei es immer wohlfeil, über Menschenrechtslagen im Ausland zu reden. "Ich glaube, wir müssen zunächst alle Hausaufgaben machen und dann auch sehen, wie werden die jeweiligen Spiele und Wettbewerbe organisiert?" Beim IHF-Konggress in Doha habe Bauer keine negativen Erfahrungen gesammelt. "Ich kann für den Handball und was damit zusammenhängt [...] das nicht bestätigen, was zu Diskussionen um die Fußballstadien führt."
    Bauer sieht den deutschen Handball generell auf einem guten Weg, beklagte nach dem ersten Final-Four-Finale ohne Titelsponsors seit zehn Jahren jedoch die fehlende Bereitschaft vieler Firmen, sich für den Handball zu engagieren. "Was wir spüren, ist originär, dass der Fußball vieles abgreift. Viele große Unternehmen sagen, wir engagieren uns im Fußball, und das merkt man, wenn die Budgets nicht gerade immer größer werden." Und weiter: "Handball ist ein ganz hervorragender Fernsehsport. Wir müssen noch besser werden im Marketing für unseren Sport. Wir müssen Gesichter präsentieren und wir müssen zeigen, wie spannend Handball ist."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 13. Oktober 2014 als Audio-on-demand abrufen.