Bekanntlich waren die Verhandlungen über die TV-Rechte an der sogenannten Overspill-Problematik gescheitert, also daran, dass Satellitenbilder für ARD und ZDF auch in anderen Ländern zu empfangen sind. Für den Hörfunk lagen nun die Preisvorstellungen zwischen dem Rechteinhaber BeIn Sports und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zu weit auseinander. Damit werden keine Live-Berichte von den 24. Weltmeisterschaften, die am 15. Januar in Doha beginnen, in ARD-Hörfunksendern zu hören sein. Die Berichterstattung wird sich auf Vorberichte und Nachberichte beschränken.
Auch in anderen europäischen Ländern hat Bein Sports, die Sporttochter des katarischen Staatssenders Al Djazeera, hohe Preise aufgerufen. Von öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern in Frankreich forderte die Rechtehändler eine Lizenzgebühr in Höhe von 50.000 Euro, außerdem Produktionskosten in Höhe von 13.000 Euro pro Spiel. Diese Forderungen übersteigen die bisherigen Kurse um ein Vielfaches; als Produktionskosten werden üblicherweise rund 800 Euro veranschlagt. Im Land des Handball-Olympiasiegers wird es daher, so der Stand der Dinge, ebenfalls keine Live-Berichte bei öffentlich-rechtlichen Sendern geben. Eine audiofreie WM droht zudem in Spanien, dem Land des Titelverteidigers.