Das Viertelfinale wäre das Minimalziel der Deutschen gewesen, und doch war es in der Hauptrunde mit einer Niederlage gegen Spanien schon vorbei. "Ich glaube, man hat bei dieser WM wieder gesehen, wie nah Hauptrunde und Finale zusammenliegen. Man muss auf dem Punkt da sein und das waren uns die Teams in diesem Jahr voraus," schätzt Kastening die deutsche Leistung ein.
Trotz Ausfällen eine gute Mannschaftsleistung
Das deutsche Team hatte allerdings auch mit Ausfällen zu kämpfen: Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Steffen Weinhold und Finn Lemke verzichteten auf die WM-Teilnahme aus Sorge vor einer Corona-Infektion. Dass die deutsche Mannschaft die fehlenden Spieler ersetzen konnte, erfüllt Kastening auch mit etwas Stolz.
Beim Olympia-Qualifikationsturnier im März werden diese Ausfälle wahrscheinlich wieder auf der Platte stehen. Dann trifft Deutschland in einer Gruppe auf Schweden, Slowenien und Algerien - nur zwei Mannschaften qualifizieren sich für die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio.
Sichere Blase während der WM
Er selbst fühlte sich während der WM vor einer Infektion gut geschützt: " Die Blase wurde eingehalten. Wir haben uns höchstens auf dem Freiraum des Hotels mit anderen getroffen. Ich kann für mich sprechen: Ich habe mich im Kreise der Mannschaft wirklich sicher gefühlt. Ich finde es aber auch verständlich, wenn man das Gefühl nicht hatte."
Vor allem zu Beginn der Weltmeisterschaft gab es auch aus dem Spielerlager heftige Kritik am Hygienekonzept. Die Mängel wurden aber nach Informationen des Deutschen Handball-Bundes schnell behoben. Timo Kastening kann sich auch vorstellen, dass das Hygienekonzept in Ägypten als Vorbild für weitere Sportgroßveranstaltungen dienen kann.
Kastening hofft auf reguläres Bundesliga-Ende
Nach der Rückreise wurde bekannt, dass der Flensburger Spieler Johannes Golla mit Corona infiziert ist. Der Kreisläufer ist bisher der einzige Coronafall im deutschen Team nach der WM und fällt bei Flensburg erstmal aus.
Der Spielplan der Bundesliga ist eng mit Spielterminen gefüllt, am Wochenende müssen fünf Spiele aufgrund der hohen Belastung der WM-Teilnehmer verschoben werden.
Timo Kastening von der MT Melsungen macht sich aber nicht so viele Sorgen. Er hofft vor allem, dass es nicht zu weiteren coronabedingten Spielabsagen kommt. Kastening wurde im Dezember positiv auf das Virus getestet, die Bundesliga-Saison endet regulär Ende Juni, gut einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele.