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Handball-WM
"Bedingungen wie in einem Science Fiction"

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat ihr Auftaktspiel bei der WM in Katar gewonnen. Die sportlichen Bedingungen für viele Beteiligten im Wüstenstaat sind traumhaft, auch wenn es an anderer Stelle noch hapert.

Erik Eggers im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Ein großer Glas-Bau mit geschwungenem Dach liegt in der Sonne
    Eine der neu gebauten WM-Sporthallen in Katar. (AFP/Karim Jaafar)
    Dabei habe wohl vor allem auch das Gerede um die umstrittene Wildcard das DHB-Team motiviert, sagte Handball-Experte Erik Eggers im Deutschlandfunk. Nachdem Deutschland sein Auftaktspiel gegen Polen am Freitag mit 29:26 gewonnen hatte. Ein Grund für den deutschen Erfolg sei dabei vor allem gewesen, dass die deutschen Handballer die Abwehr der Osteuropäer mit sehr viel Tempo auseinander gezogen habe.
    Angesprochen auf die Bedingungen im Ausrichterland Katar, sagte Eggers. "Wenn man mit den erfahrenen Leuten spricht - wie zum Beispiel Physiotherapeuten - dann erzählen die von Bedingungen wie in einem Science Fiction. Für Handballfachleute ist das ein absoluter Traum." Ein Wermutstropfen sei zwar die fehlende Handballtradition im Land, sagte der Journalist. Dies sei aber bei Handball-Weltmeisterschaften nichts ungewöhnliches. "2003 hat die Handball-WM in Portugal stattgefunden, da hat die deutsche Mannschaft vor 300 Leuten gespielt. Das wird dann schnell mal vergessen."
    TV-Rechte - Handball nur ein Bauernopfer
    Im Streit zwischen dem katarischen WM-Rechteinhaber beIN Sports und den deutschen TV-Sendern, scheint die Handball-WM nach Recherchen von Eggers nur ein Baueropfer zu sein. Bei dem Konflikt gehe es wohl vor allem um die hochattraktiven Champions-League-Rechte. "Wenn das ZDF Champions-League-Spiele ausstrahlt, dann sind diese Spiele über Satellit auch in Katar zu sehen. Und dagegen will beIN Sports vorgehen", sagte Eggers im DLF. Offenbar sei der Handball in die Mühlen dieses Konflikts geraten.
    Nichtsdestotrotz sei der TV-Handballmarkt in Deutschland sehr wichtig für die Sportart. "Ich habe erfahren, dass die Internationale Handballföderation sogar bereit war mit finanzieller Hilfe bei ARD und ZDF dafür zu sorgen, dass die Spiele in Deutschland gezeigt werden." Aber auch das habe die katarischen Rechtebetreiber nicht dazu bewogen, die Rechte an die bevorzugten Fernsehsender zu geben.
    Das Gespräch können Sie bis mindestens 17. Juli 2015 nachhören.