Uwe Schwenker, der Mitglied des Organisationskomitees der WM 2007 in Deutschland war, weiß, was ein Event dieser Größe bringt. "Großereignisse wie die WM bieten immer eine Möglichkeit, unsere Sportart in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen", sagte er im Dlf. Das sei natürlich auch gut für die Handball-Bundesliga. "Je erfolgreicher die Mannschaft abschneiden wird, desto mehr Aufmerksamkeit erreichen wir natürlich auch." Der Präsident der Handball-Bundesliga traut der deutschen Nationalmannschaft in diesem Jahr durchaus zu, ins Halbfinale zu kommen. Schwenker glaubt aber nicht, dass es bei diesem Turnier "die Übermannschaft" geben wird. Im gewohnten Favoritenkreis seien wieder Frankreich und Dänemark, aber auch Spanien, Kroatien und Deutschland. In der Breite sei die Mannschaft gut aufgestellt. "Ich hoffe, dass die Mannschaft mit dem Heimnimbus gut klar kommt und dass man eine ähnliche Euphorie entfalten kann, wie es 2007 passiert ist." Wichtig sei ein guter Team-Spirit, so wie beispielsweise bei der Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang.
Schwenker hofft, dass das Verhältnis zwischen Christian Prokop und der Mannschaft stabil ist. Während der EM in Kroatien habe man noch gemerkt, dass es zwischen Nationaltrainer und Team gehakt habe. "Ich hoffe, das ist ausgeräumt worden". Man müsse nun sehen, inwieweit die Probleme, die es gegeben habe, aufgearbeitet seien, so Schwenker.
Mehr Raum für Regenerationsphasen
Schwenker äußerte sich im Dlf-Sportgespräch auch zur Kritik an den engen Terminplänen in der Liga. "Die Belastung während der Saison ist das eine, insbesondere zwischen den Spielzeiten fehlt es an einer entsprechenden Regenerationsphase." An dieser Stelle sei man mit den Spielern im Gespräch - und auch der Deutsche Handball-Bund sei eingebunden. Die Anzahl der Spiele zu minimieren, sei kurzfristig allerdings sehr schwierig.
Positiv betrachtet der Präsident der Liga auch die Entwicklungen im Welthandball. Dort habe sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Einige Aspekte könne man jedoch auch kritisch betrachten - so zum Beispiel die WM in Katar, die Zusammenstellung der Mannschaft der Kataris oder die geplante Vergabe von Wildcards für internationale Wettbewerbe an große Nationen wie die USA. Aus sportlicher Sicht ist das sehr fragwürdig. Auf der anderen Seite öffne man die Sportart jedoch auch für Märkte, die bislang wenig erschlossen seien.
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