Bei der Handball-Weltmeisterschaft hat die deutsche Mannschaft auch ihr zweites Gruppenspiel gewonnen. Das DHB-Team besiegte Brasilien klar mit 34:21.
Ex-Handball-Nationalspieler Christian Schwarzer zeigte sich zufrieden mit der Leistung. "Die Jungs haben es sehr gut gemacht. Aber die deutsche Mannschaft hatte einen Tag mehr Pause. Die Brasilianer hatten gestern ein sehr schweres Spiel am Abend zuvor gegen Frankreich. Das ist natürlich ein Vorteil für die deutsche Mannschaft, den man nicht unterschätzen darf."
Torhüter Wolff als Sieggarant und "emotional leader"
Gleich zu Beginn des Spiels hätten die starken Paraden von Torhüter Andreas Wolff dem DHB-Team und der Abwehr Selbstvertrauen gegeben. Dann seien auch vorne die ersten Tore gefallen, dadurch sei das Team gleich auf die Siegerstraße eingebogen, analysierte der Weltmeister von 2007 den Sieg gegen Brasilien.
Ein Schlüssel für den Erfolg im deutschen Spiel liege in der Abwehr. Dies werde der Grundstein im weiteren Verlauf des Turniers sein - auch gegen die anderen Mannschaften, sagte Schwarzer im Dlf.
Als Führungsspieler würde im DHB-Team vor allem Andreas Wolff agieren, sagte er. Er sei ein "emotional leader", der über seine Körpersprache seine Mitspieler anheize. Als weitere Spieler würden Uwe Gensheimer, Steffen Fäth, Steffen Weinhold, Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek den Weg im Team vorgeben.
Bundestrainer Prokop wirkt gereift und sicherer
Auch Bundestrainer Christian Prokop vermittle auf ihn einen sicheren Eindruck, was auch die Kommunikation mit den Spielern zeige, so Schwarzer. Die Spieler hätten verlauten lassen, dass der Austausch deutlich besser sei. Er binde auch die erfahreneren Spieler mehr in seine Überlegungen ein. "Es scheint momentan gut zu passen zwischen Mannschaft und Trainer", analysierte Schwarzer.
Angesprochen auf die Schiedsrichterleistungen bei der WM sagte Schwarzer, die Schiedsrichter würden vor den Turnieren extra noch einmal geschult. Deswegen gebe es gerade zu Beginn strittige und extrem strenge Enscheidungen. Dies sei aber nicht immer hilfreich für das Spiel. Meist reduziere sich die Anzahl der Zwei-Minuten-Strafen und Roten Karten im Laufe eines Turniers wieder. Die hohe Frequenz der Strafen würde dem Spiel aus seiner Sicht nicht helfen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.