In einem Social-Media-Video fordern unter anderem Nikola Karabatic, Mikkel Hansen und Uwe Gensheimer Entlastung. Beteiligt daran: die deutsche Handballprofi-Gewerkschaft GOAL, in der sich unter anderem Johannes Bitter engagiert. Er spricht sich vor allem für eine längere Sommerpause aus:
"Für uns Spieler ist das kein Problem, mal in der Woche drei Spiele zu machen, wenn man dann im Sommer komplett regenerieren oder komplett runterfahren kann. Gerade in Deutschland ist das aktuell nicht wirklich möglich, weil wir von Mitte Juni bis Ende Juni/Anfang Juli eigentlich nur wirklich Zeit haben und dann schon wieder in die Vorbereitung starten."
Entgegenkommen in Deutschland und Europa
Bitter schlägt mehrere Maßnahmen zur Entlastung vor: Die Sommerpause verlängern, Spieltage zusammenschieben und andere Dinge neu regeln. Dazu gehört, Wettbewerbe, die nicht mehr alle Spieler betreffen, ans Ende der Saison zu legen. Die entsprechenden Events sollte man aber auch früher legen - und keine Nationalmannschaftslehrgänge im Juni veranstalten.
Dennoch sind das für Bitter nur begleitende Maßnahmen. Er sagt: "Insgesamt ist aber völlig klar, dass wir von der Anzahl der Spiele runterkommen müssen." 70 Spiele nennt Bitter als absolutes Maximum. Mit den Verbänden sei man zu diesen Themen im Gespräch. Es gebe durchaus Entgegenkommen in Deutschland und Europa. Die Spieler wollen aber mit dem Präsidenten des Welt-Handballverbandes sprechen, bekommen aber bisher keinen Termin.
Pläne für einen Streik gibt es
Was kann also das Mittel zur Durchsetzung der Spielerforderungen sein? Bitter: "Es ist seit Jahren immer wieder das Thema Streik. Das will natürlich niemand." Denn die Handballer wollen dem eigenen Sport mit einer solchen Aktion nicht schaden. Dennoch: "Das will im Moment sicher niemand ausschließen", sagt Bitter. Pläne für einen Streik gebe es seit Jahren.
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