"Der Markt war interessant und bleibt interessant. Ob er so interessant bleibt, hängt von der Wettbewerbsfähigkeit ab, denn was hilft es, wenn der Markt interessant bleibt, aber auf Ihrer Seite nicht die entsprechenden Güter zur Verfügung stehen zum Export in die Bundesrepublik Deutschland oder sonst wohin. Ich fürchte seit langem - und jetzt insbesondere - um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie der Deutschen Demokratischen Republik. Dass die Bundesrepublik, die Wirtschaft der Bundesrepublik, hilft, verstehe ich wie folgt: Nicht etwa eine Hilfe wie es anderen Leuten vorschwebt: ‚Ich helfe mit Milliarden, wenn ihr politische Reformen macht'. Ich halte das für ein Kompensationsgeschäft, was nicht richtig ist, weil hier sozusagen Politik gegen Wirtschaft getauscht wird. Und ich will ja damit gar nicht sagen, dies ist ein Eingreifen in innere Angelegenheiten, aber es ist deswegen nicht nötig, weil Sie sowieso zu Wirtschaftsreformen wegen Ihrer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit gezwungen sind."
Handel mit der DDR
"Der Markt war interessant und bleibt interessant"
14. November 1989. Der damalige Unternehmer und Vorsitzende des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Otto Wolff von Amerongen, zu den Handelsbeziehungen mit der DDR.