20 Jahre lang hatte der australische Journalist Michael Smith als Korrespondent aus China berichtet, dann wurde er selbst zur Schlagzeile. Shanghai, Anfang September, halb ein Uhr morgens: "Ich dachte, meine Haustür wird eingetreten", erinnerte sich Smith im australischen Fernsehen. "Da waren sieben Beamte der chinesischen Staatspolizei auf meiner Veranda. Sie hielten mir eine Taschenlampe ins Gesicht und warfen mir vor, die nationale Sicherheit gefährdet zu haben."
Michael Smith und ein Fernsehkollege verloren keine Zeit. Bevor die Polizei mit einem Haftbefehl wiederkommen konnte, flohen sie ins australische Konsulat. Bei Nacht und Nebel wurden die zwei Journalisten ausgeflogen. Ihr Vergehen? Michael Smith glaubt: chinakritische Berichterstattung über die Unruhen in Hongkong und die Corona-Pandemie.
"Zum ersten Mal seit den 70er Jahren hält sich kein australischer Journalist mehr in China auf, obwohl es wichtiger denn je ist von dort zu berichten. Die Beziehungen beider Länder waren nie schlechter. China wird zu einem zweiten Nordkorea. Es sind kaum mehr Journalisten da, die das Land auch wirklich verstehen."
Anschuldigungen, Misstrauen, Drohungen und Sanktionen: Das Verhältnis zwischen Australien und China ist auf einem Tiefpunkt - politisch wie wirtschaftlich. Die Leidtragenden sind vor allem die australischen Exportindustrien.
Anschuldigungen, Misstrauen, Drohungen und Sanktionen: Das Verhältnis zwischen Australien und China ist auf einem Tiefpunkt - politisch wie wirtschaftlich. Die Leidtragenden sind vor allem die australischen Exportindustrien.
China verbietet australische Weinimporte
Weinprobe auf dem Gut Leogate bei Pokolbin im Hunter Valley, drei Autostunden nördlich von Sydney. Im Kellergewölbe des Familienbetriebs verkosten sonst Busladungen von Touristen preisgekrönte Weine. Seit Corona verlieren sich dort bestenfalls ein paar Wochenendausflügler. Leogates Chardonnay wird in der First Class internationaler Fluglinien ausgeschenkt, ihr Shiraz und Pinot Noir in den teuersten Nobelrestaurants Chinas. 9000 Flaschen im Monat lieferte das Winzerpaar Bill und Vicky Widen nach Fernost. Bis die australische Regierung von der chinesischen Führung eine Erklärung verlangte, wie sich das COVID-19-Virus von Wuhan aus verbreiten konnte.
Seitdem haben die Widens nicht einen Tropfen mehr nach China geliefert. Die Einfuhr wurde verboten. Trotz der Umsatzeinbußen finden aber auch Bill und Vicky Widen, dass es für die Chinesen an der Zeit wäre, dem Rest der Welt reinen Wein einzuschenken: "Eine Konfrontation war unvermeidlich. Zivilisierte Leute dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken". - "Es hat Jahre gedauert gute Beziehungen in China aufzubauen. Es wäre ein Jammer, wenn wir die wieder verlieren würden."
Als hätten Australiens Winzer nicht schon genug Probleme: Erst kämpften sie mit Dürre und verheerenden Buschfeuern, dann brach der öffentliche Weinkonsum durch die Corona-Beschränkungen der Regierung für den Besuch von Veranstaltungen, Kneipen und Restaurants fast völlig ein – und jetzt gibt es auch noch Streit mit dem größten Abnehmer. Der australische Weinexport nach China ist jährlich 730 Millionen Euro wert. Jede dritte Flasche ausländischen Weins, die von Chinesen getrunken wird, kommt aus Australien; zu Premiumpreisen.
Weitere beleidigte Reaktionen aus Peking
Umso erstaunlicher ist, dass die chinesische Regierung den Australiern plötzlich unterstellt ihre Winzer unzulässig zu unterstützen. Der Vorwurf: Australische Weinbauern würden den chinesischen Markt mit stark subventioniertem Wein, den sie unter Herstellungskosten verkauften, überschwemmen. Das alles müsse eine offizielle Untersuchung klären, tönt es aus Peking.
"Man sagt, dass im Wein die Wahrheit liegt", meint Tony Battalegne, der Chef des australischen Winzerverbandes, aber was die Chinesen behaupteten, sei eine glatte Lüge: "Weltweit erzielt nur ein einziges Land höhere Preise für ihre Weine in China als Australien, und das ist Neuseeland, das aber weit geringere Mengen ausführt als wir. Australischer Wein wird weder unter Marktpreis verkauft, noch werden Exporte subventioniert. Die chinesische Regierung will nur die einheimische Weinindustrie schützen. Sie verliert seit Jahren Kundschaft, weil die chinesischen Konsumenten die qualitativ besseren Weine aus Australien bevorzugen."
40 Prozent der gesamten Weinausfuhr Australiens geht nach China. Das langfristige Blockieren der Vertriebswege würde die Industrie schwer treffen. Also genau das, was Peking erreichen will. Chinas Regierung reagierte auf Australiens Drängen nach einer unabhängigen Untersuchung des Coronavirusursprungs wie sie, bei Druck aus dem Ausland, immer reagiert: beleidigt und mit Handelsbeschränkungen. Wein war nur der Anfang. Über Nacht wurde australische Gerste mit 80 Prozent Strafzoll belegt, dazu verbot die Führung in Peking Fleisch von fünf großen australischen Schlachthöfen einzuführen. Davon betroffen sind gut ein Drittel der Rindfleisch-Lieferungen Australiens nach China - ein Millionengeschäft.
Geschäfte machen. Genau zu diesem Zweck wurde vor Jahren der Australisch-Chinesische Wirtschaftsrat gegründet, ein Gremium, das die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern optimieren sollte. Themen wie Menschenrechte, politische Verfolgung, Umweltprobleme, der Umgang mit der Urbevölkerung oder militärische Streitfragen werden dort bewusst ausgeklammert. Was zählt sind schwarze Zahlen - auf beiden Seiten.
Chinesisch-australisches Verhältnis ist seit Jahren angespannt
Meinungsverschiedenheiten gibt es zwischen zwei Ländern häufig, aber die werden in der Regel, im Interesse guter Handelsbeziehungen, diplomatisch unter den Teppich gekehrt, sagt Peter Jennings vom australischen Politikinstitut. Diesmal aber werde die schmutzige Wäsche Chinas und Australiens in aller Öffentlichkeit gewaschen: "Handel mit China ist immer politisch. Die kommunistische Partei benutzt ihn um ideologische und wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Aber, es ist eine Sache für die Chinesen den Philippinen, wie geschehen, keine Bananen mehr abzukaufen - aber eine völlig andere sich mit einem G 20-Land wie Australien anzulegen. Das bekommt die ganze Welt mit und wird Chinas Interessen nicht gerade nützen."
China ist bei weitem Australiens wichtigster Handelspartner. Doch der jüngste Streit ist nur die Spitze des Reisberges. Das Verhältnis beider Staaten ist seit Jahren - vorsichtig ausgedrückt –"angespannt". Die Australier gehören zu den schärfsten Kritikern der territorialen Expansion Chinas und der Militarisierung im Südchinesischen Meer. Der chinesische Technologiekonzern Huawei wurde, angeblich aus Gründen der nationalen Sicherheit, vom Bieterbewerb um das australische 5 G-Netzwerk ausgeschlossen.
Die Führung in Peking nahm es zwar zähneknirschend hin, dass Australien die Demokratiebewegung in Hongkong unterstützt, Premierminister Scott Morrison aber ging noch einen Schritt weiter. Er versprach Bürgern Hongkongs und Studenten, die sich bereits in Australien aufhielten Visumsverlängerungen und die Aussicht auf Einbürgerung. Solarfarmen, Mautstraßen, Farmen oder Beteiligungen an Häfen und Flugplätzen: Wurde in Australien ein Stück Infrastruktur privatisiert oder geplant, war chinesisches Geld meist nicht weit. Doch das wirtschaftliche und geopolitische Megaprojekt Chinas, die so genannte Neue Seidenstraße, wird in Australien immer mehr zur Sackgasse.
Der Umgangston beider Länder wird schärfer
Hans Hendrischke, Wirtschaftsprofessor an der Universität Sydney, hat ausgerechnet, dass chinesische Investitionen in Australien um 60 Porzent gefallen sind, auf den niedrigsten Stand in 15 Jahren: "Der Immobiliensektor boomt noch immer, aber es gibt überhaupt kein Geld mehr für Infrastruktur oder im Energiebereich. Chinesische Investitionen in Australien kommen nur noch von Privatleuten, die Wohnungen und Häuser kaufen. Staatliche Unternehmen wollen Australien derzeit nicht mit der Kneifzange anfassen. Es scheint die offizielle Politik Pekings zu sein, von Großprojekten in Australien die Finger zu lassen."
Die Australier stehen, nach Meinung der chinesischen Führung, dem Erzfeind USA zu nahe, und die Chinesen haben nach dem Geschmack der australischen Führung zu viel Einfluss in den Inselstaaten des Südpazifiks, ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Der Umgangston beider Länder wird schärfer. Kritik wird nicht länger nur zwischen den Zeilen geübt. In der "Global Times", der größten englischsprachigen Tageszeitung Chinas, stand, erst kürzlich, in einem Leitartikel: "Australien macht nur Schwierigkeiten. Es ist wie ein Stück Kaugummi, der an Chinas Schuhsole klebt. Das ist lästig und nicht sehr angenehm. Aber manchmal muss man einfach einen Stein finden und den Kaugummi abkratzen."
Jingye Chen, Chinas Botschafter in Australien, wurde noch deutlicher. Er riet chinesischen Touristen davon ab, künftig das angeblich "rassistische" Australien zu besuchen und rief Familien in China dazu auf, ihre Kinder nicht mehr zum Auslandsstudium nach Australien zu schicken.
Die Australier stehen, nach Meinung der chinesischen Führung, dem Erzfeind USA zu nahe, und die Chinesen haben nach dem Geschmack der australischen Führung zu viel Einfluss in den Inselstaaten des Südpazifiks, ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Der Umgangston beider Länder wird schärfer. Kritik wird nicht länger nur zwischen den Zeilen geübt. In der "Global Times", der größten englischsprachigen Tageszeitung Chinas, stand, erst kürzlich, in einem Leitartikel: "Australien macht nur Schwierigkeiten. Es ist wie ein Stück Kaugummi, der an Chinas Schuhsole klebt. Das ist lästig und nicht sehr angenehm. Aber manchmal muss man einfach einen Stein finden und den Kaugummi abkratzen."
Jingye Chen, Chinas Botschafter in Australien, wurde noch deutlicher. Er riet chinesischen Touristen davon ab, künftig das angeblich "rassistische" Australien zu besuchen und rief Familien in China dazu auf, ihre Kinder nicht mehr zum Auslandsstudium nach Australien zu schicken.
China übt Druck auf australischen Bildungssektor aus
Vicky Chen kann darüber nur lachen. Sie studiert im vierten Semester Wirtschaft und Recht an der Monash Universität Melbourne. Seit Wochen sitzt sie wegen der Corona-Maßnahmen dort zuhause im Lockdown. In ihrer freien Zeit beantwortet sie, über soziale Medien, Fragen junger Chinesinnen und Chinesen, die, am liebsten schon morgen, auch in Australien studieren würden. Egal, was die kommunistische Partei behauptet.
"Das alles ist die übliche Mobbing-Taktik unserer Regierung. Sie saugt sich einfach etwas aus den Fingern. Kein chinesischer Student, der hierherkommen wollte, bleibt weg, weil die Parteiführung auf einmal die Rassismuskarte spielt. Die chinesische Führung benutzt diese Propaganda nur um Druck auf die australische Regierung und den Bildungssektor auszuüben", sagt Vivky Chen.
In Peking weiß man ganz genau, dass "Bildung" Australiens drittgrößte Einnahmequelle ist. Der Universitätsbetrieb hängt immer mehr von den hohen Studiengebühren, vor allem internationaler Studentinnen und Studenten ab. Von etwa 600.000 Auslandsstudenten an Australiens Universitäten, stammen über 300.000 aus China. Ihre Zahl hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt.
In Peking weiß man ganz genau, dass "Bildung" Australiens drittgrößte Einnahmequelle ist. Der Universitätsbetrieb hängt immer mehr von den hohen Studiengebühren, vor allem internationaler Studentinnen und Studenten ab. Von etwa 600.000 Auslandsstudenten an Australiens Universitäten, stammen über 300.000 aus China. Ihre Zahl hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt.
Peking lässt chinesische Studenten in Australien bespitzeln
Alex Nguyen ist 21. Als er vor zwei Jahren von Guangzhou nach Sydney kam um Informatik zu studieren, sei er weltfremd und naiv gewesen, erinnert sich Alex. Aber auf sich selbst gestellt und frei im Westen zu leben, hätte ihm die Augen geöffnet. Auch weil er auf Schritt und Tritt beobachtet wird - meist von Kommilitonen – rekrutiert durch die chinesischen Konsulate. Wir nennen die Spitzel "Kommunisten-Stasi", witzelt Alex Nguyen. Für Peking seien nur linientreue chinesische Studenten auch gute Studenten:
"Es gibt eine Vereinigung der chinesischen Studenten und Gelehrten hier, die als die Augen und Ohren der chinesischen Regierung an Australiens Universitäten dient. Die meisten von uns nehmen diese Amateurspione nicht ernst, aber für einige ist ihre akademische Freiheit dadurch stark begrenzt, obwohl sie in einem freien Land studieren. Außerdem sind die meisten als Patrioten erzogen worden, die niemals die Partei kritisieren. Also tun sie das auch nicht in Australien."
"Es gibt eine Vereinigung der chinesischen Studenten und Gelehrten hier, die als die Augen und Ohren der chinesischen Regierung an Australiens Universitäten dient. Die meisten von uns nehmen diese Amateurspione nicht ernst, aber für einige ist ihre akademische Freiheit dadurch stark begrenzt, obwohl sie in einem freien Land studieren. Außerdem sind die meisten als Patrioten erzogen worden, die niemals die Partei kritisieren. Also tun sie das auch nicht in Australien."
Australiens Hochschulen haben sich finanziell von China abhängig gemacht, nicht nur durch die Studiengebühren der chinesischen Studenten, auch durch das Annehmen großzügiger Forschungsgelder von Unternehmen, die der Führung in Peking nahestehen. Am umstrittensten aber ist das Dulden des Konfuzius-Instituts, einer Einrichtung, die unter dem Deckmantel des Kulturaustauschs, als verlängerter Arm der kommunistischen Partei, ungehindert pro-chinesische Propaganda an australischen Bildungseinrichtungen verbreitet, an Universitäten und sogar in Schulen. Eine Entwicklung, die vor allem einen Bevölkerungsanteil in Australien zutiefst beunruhigt: die 1,2 Millionen Australier chinesischer Abstammung.
Das Misstrauen in der Bevölkerung wächst
Wanning Sun lebt seit fast 30 Jahren in Australien und nie, sagt sie, habe sie sich Gedanken darüber machen müssen, was sie sagt und zu wem sie es sagt, oder was sie veröffentlicht. Zensur hatte sie satt, deshalb hat die Professorin für Medien und Kultur auch ihr Geburtsland China Anfang der 90ger-Jahre verlassen. Aber seit eine diplomatische Eiszeit zwischen Australien und China herrscht, seit der Corona-Schuldzuweisungen und des Handelsstreits zwischen ihrer alten und ihrer neuen Heimat, spürt Wanning Sun das Misstrauen von beiden Seiten:
"Vor den Spannungen in den chinesisch-australischen Beziehungen konnte die chinesische Gemeinde sehr erfolgreich eine Art flexible Staatszugehörigkeit praktizieren. In Australien ankommen aber nicht die eigenen Wurzeln verleugnen. Jetzt aber fühlen sich viele gezwungen sich für eine Seite entscheiden zu müssen, denn ihre Loyalität wird jeden Tag hinterfragt. Die Menschen ihrer Wahlheimat sind ihnen gegenüber zusehends unfreundlicher und argwöhnischer geworden."
Vereinigte Front Chinas netzwerkt in Australien
Australien müsse gegenüber China klare Kante zeigen, Probleme offen ansprechen und deutlich machen, was es wolle. Eine Beschwichtigungspolitik wäre völlig falsch, glaubt Jackson Kwok, Spezialist für chinesisch-australische Beziehungen bei der Polit-Ideenschmiede China Matters in Sydney. Doch ein offener und ehrlicher Dialog ist schwierig, wenn im Verborgenen die Vereinigte Front Chinas versucht, sich in das öffentliche Leben Australiens einzumischen. Die Peking-gesteuerte Bewegung hat Netzwerke im Ausland, die der kommunistischen Partei nahestehen und deren Interessen, in diesem Fall in Australien, vorantreiben sollen: chinesische Geschäftsleute, die australischen Großparteien spenden, Akademiker oder Strohmänner – und Frauen, die für politische Ämter kandidieren.
Es schadet nicht die Augen aufzuhalten, mahnt China-Experte Jackson Kwok, aber noch lägen die Kommunisten nicht unter australischen Betten:
"Die Vorstellung, dass chinesisch-stämmige Australier, deren Familien seit dem Goldrausch vor 150 Jahren hier im Land sind, ihre neue Heimat verraten würden, ist lächerlich. Wir sollten die Aktivitäten der Vereinigten Front nicht unterschätzen. Aber wenn wir glauben, jeder chinesisch-stämmige Australier könnte ein potentieller Spion sein, dann verdächtigen wir alle nur aufgrund ihrer Herkunft."
Australisches Eisenerz bleibt Tabu-Thema
Unterdessen geht das Säbelrasseln in Peking weiter. Der Druck auf die australische Export-Industrie nimmt weiter zu. Ein Thema war im chinesisch-australischen Handelsstreit bisher aber tabu: Eisenerz. Aus gutem Grund: Die einheimischen Vorkommen sind von minderer Qualität. Aber um China aus der wirtschaftlichen Talsohle wegen der Coronakrise herauszumanövrieren, soll vor allem gebaut werden. Mit enormen Mengen Stahl. 80 Prozent allen Eisenerzes, das in Australien gefördert wird, wird nach China ausgeführt, sagt der australische Rohstoffexperte Gavin Wendt. Und das wird wohl auch erst einmal so bleiben:
"Es wäre töricht von den Chinesen das Eisenerzgeschäft aufs Spiel zu setzen. Sie müssen ihre Wirtschaft wieder hochfahren, vor allem den Bau- und Infrastruktursektor. Die einzige Alternative wäre Eisenerz aus Brasilien, aber von dort kann derzeit kaum geliefert werden. China bleibt gar nichts anderes übrig als weiter australisches Eisenerz zu beziehen, wenn sie eine kontinuierliche Versorgung garantieren wollen."
Australien braucht China mehr als umgekehrt
Milliardenhilfen für Geringverdiener, für den Mittelstand und für Selbständige und Finanzpakete für ganze Industriezweige, die durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten sind: Australien steckt zum ersten Mal seit 30 Jahren in einer Rezession.
"Wir haben gerade die höchste Schuldenlast aller Zeiten auf unsere Schultern gepackt und legen uns mit unserer größten Einnahmequelle an", attackieren Kritiker das Vorpreschen der Regierung Morrison im Disput um Chinas Rolle bei der Viruspandemie. Abhängigkeiten gibt es auf beiden Seiten, aber eines hat der Handelsstreit gezeigt: Das kleine Australien braucht das große China weit mehr als China Australien.