Er sei nicht überrascht, dass die Gespräche in Hanoi gescheitert seien, so Krämer im Dlf-Börsengespräch mit Reporter Ulrich Barths. Man sei seit vielen Jahren gewöhnt, dass Nordkorea ein Störenfried sei. Letztlich ist das Land demnach aber zu klein, um eine Bedrohung zu sein.
USA wollen zu starken Aufstieg Chinas verhindern
Eine mögliche Einigung zwischen den Vereinigten Staaten und China im Handelssreit sei für die Finanzmärkte entscheidender. Krämer rechnet damit, dass es eine Lösung geben wird: Von einer negativen Eskalation wären die Amerikaner selbst zu stark getroffen. Allerdings könnten die Chinesen aber auch nicht zu viele Zugeständnisse machen, da sie den Rechtsstaat ablehnten. Die Amerikaner wollten einen zu starken Aufstieg Chinas verhindern. Ein Deal, prognostiziert Krämer, werde also "irgendwo in der Mitte" liegen.
Wenn Trump sich mit China geeinigt habe, sei es gut möglich, dass er sich der EU zuwende. Die aber sei gespalten: Für Krämer ist unverständlich, dass die Europäische Union ihre Autozölle von zehn Prozent nicht schon längst gesenkt hat. Dagegen würden sich die Länder im Süden der EU sperren: Sie befürchteten, dass in der Folge auch die Agrarzölle sinken würden.
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