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Handelsstreit
USA und China sprechen wieder miteinander

Handelsstreit ade? Um das wirklich vorhersagen zu können, sei es noch ein bisschen früh, meint der Amerika-Experte der Commerzbank, Bernd Weidensteiner. Donald Trump überrasche ja auch gerne. Bis man Konkretes sehe, werde es noch etwas dauern.

Bernd Weidensteiner im Gespräch mit Ulrich Barths |
    Neuwagen des Fiat Chrysler Konzerns am chinesischen Hafen Guangzhou
    Der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist zurzeit eines der großen Risiken im weltweiten Handel (dpa/picture alliance/ Wenjun Chen)
    "Donald Trump hat ja angedeutet, dass es mit den Handelsgesprächen mit China vorangeht, dass er einen Vertrag ausarbeiten lässt, und sein ökonomischer Berater hat von einem Tauwetter in den Beziehungen gesprochen."
    Der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist zurzeit eines der großen Risiken im weltweiten Handel. Jetzt kam eine gute Nachricht: Man spricht wieder miteinander. Erste Fortschritte bei den Handelsgesprächen scheinen sich abzuzeichnen, aber noch ist nicht klar, ob der Ankündigung auch Taten folgen werden.
    "Donald Trump hat verschiedentlich schon mal seine gute Beziehung zum chinesischen Präsidenten in seinen Tweets herausgestellt. Aber tatsächlich ist wenig Konkretes hinterher passiert. Jetzt ist vielleicht ein bisschen mehr dahinter, weil auch seine Administration angedeutet hat, dass man zumindest einer Lösung nähergekommen ist. Aber bis man was Konkretes sieht, das wird wohl noch ein bisschen dauern", glaubt Bernd Weidensteiner.
    Einigung in Sicht?
    Zum Treffen der G20-Staaten Ende November will der amerikanische Präsident ein Handelsabkommen mit dem Präsidenten Chinas vorlegen, heißt es.
    "Um das wirklich vorhersagen zu können, ist es noch ein bisschen früh. Donald Trump überrascht ja auch gerne."
    Bisher sind Strafzölle auf chinesische Lieferungen in die USA im Umfang von 250 Milliarden Dollar verhängt worden, was etwa der Hälfte der chinesischen Importe entspricht. Könnte es sein, dass diese Zusatzzölle nun zurückgenommen werden?
    "Wenn es diese Fortschritte gibt, sind zumindest diese Zölle wohl auf die zweite Hälfte der Importe erst mal vom Tisch. Ob die schon verhängten reduziert werden? Ganz so schnell wird es wohl nicht gehen. Die Amerikaner werden dann schon konkrete Fortschritte sehen wollen."
    Die Wirtschaft bleibt verhalten
    Während die Börse bereits positiv auf diesen Hoffnungsschimmer reagierte, herrscht bei Wirtschaftsunternehmen noch die Unsicherheit vor. Viele Firmen halten sich mit Investitionen zurück und überlegen, ihre Zulieferketten umzubauen – eine Veränderung, die nicht von heute auf morgen zu realisieren ist. Die Zuversicht der Unternehmen stiege, sollten sich die Unsicherheiten in Handelsfragen tatsächlich verringern.