Ein hochmodernes Belüftungssystem bläst zarten Wind über Tausende von Cannabis-Pflanzen. Sie sind nicht das, was dem Image von Hippie-Parties entspricht. Lesotho ist ein kleines Königreich inmitten grün-brauner Gipfel ganz im Süden Afrikas, komplett eingeschlossen von südafrikanischem Gebiet. In diesem Zwergstaat wird medizinisches Cannabis angebaut.
Die Pflanzen wachsen nicht an den so typischen Berghängen, sondern in 18 industriellen Gewächshäusern. Darin wird nichts dem Zufall überlassen. Nur mit Gummihandschuhen und Schutzanzug darf man die Räume betreten, schließlich garantiert Andre Bothma ein sehr reines Produkt.
"Wir produzieren ein medizinisches Produkt. Wenn man Medizin produziert, muss das in einer entsprechenden Anlage geschehen. Der Markt erfordert einen hohen Anteil an CBD-Wirkstoffen, und unsere Pflanzen haben viel CBD und nur in geringem Maße das Rauschmittel THC. Wir gewinnen das CBD direkt hier auf dem Gelände, und zwar so, dass wir die bestmögliche Qualität haben, die es gibt."
Andre Bothma, der Geschäftsführer vom Unternehmen Medigrow, lässt den Blick umher schweifen. Die Pflanzen gedeihen prächtig in den Gewächshäusern, geschulte Arbeiterinnen schneiden die Blätter ab und sortieren sie.
Das Öl aus den Cannabis-Pflanzen wird maschinell gewonnen, anschließend wird im angeschlossenen Labor die Reinheit bestätigt, damit es auch exportiert werden kann.
"Möglichkeit, die Leute in Lohn und Brot zu bringen"
Auf den heimischen Markt in Lesotho kommen die Produkte gar nicht – Andre Bothma verschifft seine Ware nach Kanada. Und das Geschäft läuft gut. Zusätzliche Gewächshäuser wollte er bauen – geplant war das für dieses Jahr. COVID-19 hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, der Ausbau wurde aufgeschoben und auch Lieferungen blieben lange liegen. Dass jetzt allmählich alles wieder anläuft, ist für Andre Bothma ein Hoffnungsschimmer, denn er hat viel Geld in das Geschäft gesteckt.
"Bisher haben wir 24 Millionen US Dollar ausgegeben, und wir werden noch mehr investieren müssen, wenn wir unsere Anbaufläche vergrößern. Wenn man dieses Geschäft richtig machen will, dann braucht man viel Kapital."
24 Millionen US-Dollar, das sind umgerechnet etwa 20,5 Millionen Euro. Investoren aus Kanada und den USA haben sich beteiligt – und das von Beginn an, denn Lesotho war das erste Land in Afrika, das den Anbau von medizinischem Cannabis legalisiert hat.
"Wir haben 2017 hier angefangen, als der Anbau von medizinischem Cannabis in Lesotho erlaubt wurde. Als ich mich darüber schlau gemacht habe, war ich einfach überzeugt, dass dieses Produkt vielen Menschen helfen würde. Mir war aber auch klar, dass ich damit Arbeitsplätze schaffen könnte. 70 Prozent der Menschen hier haben keinen Job, das hier war also eine Möglichkeit, die Leute in Lohn und Brot zu bringen."
Das funktioniert tatsächlich, scheint es. Mamatseliso Nchesa arbeitet in einem der Gewächshäuser – für sie hat sich dadurch im Grunde alles geändert.
"Ich war vorher immer zu Hause und arbeitslos. Seit ich den Job hier habe, können meine Kinder zur Schule gehen. Wir können uns Kleidung und Seife leisten."
Hanf hat enormes wirtschaftliches Potenzial
Das Geschäft machen im Königreich Lesotho industriell produzierende Großfarmer, aber jeder Job zählt – in einer Gegend der Welt, in der Arbeitslosigkeit ein grundlegendes Problem ist. Nicht einmal jeder Dritte hat einen Arbeitsplatz. In ähnlich heftigem Maße betrifft das auch die anderen Länder, die sich zumindest theoretisch in der Cannabis-Produktion zu globalen Produzenten mausern könnten. Sbusiso Xaba ist Chef der Afrika-Beratergruppe für Cannabis, die ernsthafte Geschäftsberatung und Analysen anbietet. Er sagt, das Potenzial sei gewaltig.
"Nordamerika hat die fortschrittlichste Industrie, durch Cannabis sind in Kanada und einigen US-Bundessstaaten in den vergangenen Jahren zwischen 200.000 und 400.000 Jobs entstanden. Wir müssen uns gut überlegen, wie wir unsere lokale Industrie aufbauen. Ja, es gibt das medizinische Cannabis, aber es ist extrem anspruchsvoll, das aufzubauen. Es gibt aber auch noch das industrielle Hemp, die Faser, mit Fokus auf die Materialien, die man herstellen kann. Wenn es darum geht, Arbeitsplätze zu schaffen, dann könnte das den Unterschied machen."
Hemp, der wissenschaftliche Name ist Cannabis Sativa, wird als universelle Pflanze angesehen. Das wirtschaftliche Potenzial scheint enorm zu sein. Aus industriellem Cannabis, wie er auch bezeichnet wird, kann man Papier herstellen, Hautpflege-Öle, Kleidung, Bioplastik oder auch Fischernetze. Simbabwe, ein anderes Land im Südlichen Afrika, hat sich ganz auf Hemp spezialisiert. Gut ein Jahr ist es her, dass die Regierung in Harare den Anbau dieser Cannabis-Pflanzen entkriminalisiert hat – seither läuft der Testanbau, um die für die Gegend tauglichsten Arten zu bestimmen. Für Sbusiso Xaba ist das schon fast eine Art Wunderpflanze.
"Hemp is ziemlich spannend, die Faser kann für 22.000 verschiedene industrielle Zwecke verwendet werden. Das ist nachhaltig und könnte Plastik, Textilien und Werkstoffe ersetzen. Die Pflanze hat aber auch eine positive Wirkung auf die Umwelt. Man weiß, dass ein Hektar Hemp viermal mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt als normales Grün. Und der Boden erholt sich mit Hemp gut, weil die Pflanze Pestizide und Schwermetalle aufnimmt."
Nachfrage nach medizinischem Cannabis steigt
Hemp klingt wie die Lösung für viele Probleme, aber auch medizinisches Cannabis ist in Simbabwe nun legal – nach Lesotho war es das zweite Land in Afrika, das den Anbau unter Auflagen genehmigt.
Eine Lizenz hat sich im vergangenen Jahr Eco Equity gesichert, ein britisches Unternehmen, das sich auf den Vertrieb von Cannabis spezialisiert hat. Die Pflanzen wachsen auch dort in einem Gewächshaus - es umfasst gut 21.000 m² und ist umgeben von Elektrozäunen. Denn schließlich wird dort auch der Gen-Pool der Cannabis-Sorten gesichert. Jon-Paul Doran ist gebürtiger Simbabwer und hat Eco Equity gegründet. Als Geschäftsführer leitet er das Gewächshaus in Simbabwe und steht in den Startlöchern, um den europäischen Markt zu bedienen, sobald alle Grenzen wieder offen sein werden.
"Wir haben mit örtlichen Beratern zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass unsere Margen angemessen sind, denn so haben wir einen Wettbewerbsvorteil. CBD-Öl wird natürlich hauptsächlich in den britischen Handel kommen. Ich würde vorsichtig davon ausgehen, mit allem, was mit COVID-19 derzeit weltweit geschieht - in Simbabwe gibt es ja auch einen Lockdown –, dass der Export erst danach starten kann."
Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis steigt stetig, erzählt Jon-Paul Doran. Eco Equity baut es an, um CDB-Öl zu produzieren, ein Öl, das entkrampfend und entzündungshemmend wirkt und deshalb als Medikament eingesetzt werden kann. Die berauschende Substanz THC enthält es nicht. Viele Hersteller glauben, dass die pharmazeutische Industrie dadurch umgewälzt werden könnte. Eco Equity jedenfalls produziert in Simbabwe allein in diesem Jahr in einem Umfang, der ahnen lässt, wie wertvoll Cannabis auch jetzt schon ist.
"Wir reden über 1.100 kg Öl, das nur nach Großbritannien exportiert wird. Dann haben wir noch 1.300 kg Rohstoffe aus unserem Gewächshaus. Insgesamt entspricht das einem Wert von ungefähr 34 bis 35 Millionen US-Dollar."
35 Millionen US-Dollar – das sind gut 30 Millionen Euro.
Anbau legal, aber mit viel Bürokratie verbunden
Kein Wunder, haben Investoren ihre Chance gewittert. Erste Unternehmen produzieren in Simbabwe und Lesotho in großem Stil, und das könnte ein Vorbote sein, sagt John Kagia vom US-Unternehmen New Frontier Data, einer Beraterfirma, die sich auf den globalen Cannabis-Markt spezialisiert hat.
"Das Südliche Afrika hat sicherlich einen Vorsprung vor Asien. Die die Länder bewegen sich ungefähr auf der gleichen Entwicklungsstufe wie Lateinamerika. Die Länder, die sich als erste vorwagen, haben tendenziell einen Vorteil, weil sie in der Lage sind, einige der Regeln auszuarbeiten. Wenn man sich anschaut, was etwa in Lesotho, eSwatini oder den nördlichen Gegenden in Südafrika geschieht, da wird ja schon viel Cannabis angebaut. Wie auch immer das aussehen mag, die Region weiß einfach, wie man Cannabis anbaut."
Allein in Südafrika gibt es geschätzt schon 900.000 Hanf-Bauern – dazu zählen Verbraucher, die ein paar Pflanzen in Töpfen auf ihrem Balkon ziehen, genauso wie Bauern, die in entlegenen ländlichen Gebieten ganze Felder anbauen. Handel damit ist aber nach wie vor illegal. Dabei ist Südafrika das dritte Land, das den Anbau von medizinischem Cannabis erlaubt, das aber unter sehr strengen Auflagen und verbunden mit viel Bürokratie – und nur für Exportzwecke. Nur wenige Lizenzen wurden bisher überhaupt erteilt, hauptsächlich an lokale Firmen. Sbusiso Xaba von der Afrika Beratergruppe sieht darin eine Chance.
"Schauen wir uns doch mal an, wie die Cannabis-Industrie in den letzten drei Jahren gewachsen ist. Die erste Hälfte des Wachstums wurde hauptsächlich von kanadischen Firmen vorangetrieben. Das hat sich aber ein wenig geändert. Viele der internationalen Unternehmen konzentrieren sich wieder auf ihre Heimatländer und machen da ihre Geschäfte. Man muss mit verschiedenen Akteuren aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenarbeiten, damit es gut läuft. Das ist wahrscheinlich der wichtigste Schritt, um die Industrie auf dem Kontinent wirklich sinnvoll aufzubauen."
Ein Feld mit Grauzonen
Eigentlich wollte es die Regierung in Pretoria in diesem Jahr vereinfachen, Lizenzen für den Anbau von medizinischem Cannabis zu erwerben. Das hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa noch im Februar in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt.
"In diesem Jahr werden wir die kommerzielle Nutzung von Hanfprodukten öffnen und regulieren und damit Kleinbauern neue Möglichkeiten bieten. Wir werden Regeln formulieren, wie Cannabisprodukte für medizinische Zwecke verwendet werden können, um diese Industrie im Einklang mit den globalen Trends aufzubauen."
Im Parlament erntete Ramaphosa damit Applaus, wie vieles andere hat die Corona-Pandemie aber auch die Umsetzung dieser Pläne verzögert. Das Gesetz, das in Südafrika trotzdem derzeit in Arbeit ist, dreht sich nicht um pharmazeutische Cannabisprodukte oder Hemp. Das kritisiert Michael-Angelo Keichel, ein Fach-Anwalt von Schindlers Attorneys in Johannesburg. Die Anwaltskanzlei ist die erste und einzige in Südafrika, die eine Fachabteilung für Cannabis-Recht hat. Die Juristen beraten internationale Klienten, befassen sich aber auch mit Tausenden Klagen von Südafrikanern zu dem geplanten Gesetz.
"Das Gesetz schafft keine kommerzielle Industrie. Es gestattet nicht die Cannabis-Industrie, sondern nur den privaten Gebrauch, Besitz und Anbau. Im Gesetz geht es also nicht um Hemp oder medizinisches Cannabis. Das ist eine Grauzone. Es gibt Leute, die die Vorteile dieser Grauzone nutzen. Das sind im Wesentlichen Querdenker. Und ich nehme an, dass sie hoffen, dass sich das Gesetz zu ihren Gunsten ändert und sich in der Zwischenzeit niemand auf sie stürzt, weil sie etwas tun, was außerhalb des Gesetzes stehen könnte."
Es gibt also ein Dazwischen, denn Querdenker, wie der Anwalt sie nennt, gibt es zuhauf: Menschen, die im eigenen Garten oder auf ihrer Farm Cannabis anbauen – und zwar ohne Genehmigung.
Zahlreiche medizinische Indikationen
Es gibt aber auch die anderen. Überall in Südafrika, im Online-Handel, in Drogeriemärkten und auch in eigenen, teilweise hochglanzpolierten Läden kann man CBD-Öl kaufen. Zwei der Hersteller sind AfricanPure und Good Leaf. Beide gehören zum Unternehmen Southern Sky in Kapstadt. Inhaber Warren Schewitz hat hohe Ansprüche an die Marken.
"Als wir angefangen haben, haben wir gesagt, wir wollen etwas schaffen, das Weltklasse ist, das global mithalten kann, das aber auch authentisch afrikanisch ist. Wir haben eine Auswahl an Kosmetik, Tropfen, Düften und Getränken, die alle mit afrikanischen Heilpflanzen durchsetzt sind. Wir haben dabei solche Pflanzen gewählt, die gut mit CBD funktionieren, Moringa, Affenbrotbaum, Aloe Vera. Alle haben eine entzündungshemmende Wirkung, die gut mit der von CBD zusammenpasst. Wir haben da eine vielversprechende Marke kreiert."
Seit Anfang 2019 sind die Produkte nun schon auf dem Markt – mit Zuwächsen im zweistelligen Bereich. Warrens Firma hat Cannabis-Plantagen am Ostkap, er hat offiziell die Lizenz dafür. Generell gesehen, gibt es aber noch keine industrielle Großproduktion in Südafrika. Die Vorgaben der Regierung sind nicht effektiv, die Bürokratie ist enorm. Dazu muss immer noch Aufklärung betrieben werden, scheint es, um das Image der Hanfpflanze zu verbessern. Shiksha Gallow gehört zu denen, die das tun. Sie ist Ärztin und forscht bei Biodata Medical.
"Cannabis wirkt bei Palliativpatienten, es ist erwiesen, dass Cannabis Patienten hilft, die Schmerzen haben oder sich oft übergeben müssen. Es ist längst auch wissenschaftlich belegt, dass es Patienten bei Chemo- oder Strahlentherapie mit CBD besser geht. Ebenso, dass Cannabis bei Multipler Sklerose hilft, bei Krebs, Epilepsie und Krampfanfällen, es reduziert Gewichtsverlust bei HIV-Patienten, und es wird weiter wissenschaftlich an Cannabis geforscht."
Weitere Staaten wollen gesetzliche Grundlagen schaffen
Die Wissenschaft ist gut beschäftigt mit der Pflanze und steht doch immer noch am Anfang. Mbanje, Dagga, Weed oder Chamba - Hanf hat viele Namen im Südlichen Afrika. In Malawi beispielsweise gehört Cannabis zur Kultur. Der Binnenstaat liegt zwischen Mosambik, Sambia und Tansania. Er ist ein relativ kleines und bei internationalen Touristen nicht sonderlich bekanntes Land, das damit wirbt, wegen seines konstanten Wetters das warme Herz Afrikas zu sein. International ist das Marihuana der Region bekannt als sogenanntes "Malawi Gold", das im Zentrum und Norden des Landes wächst. Das Parlament in Malawi hat im vergangenen Februar den Anbau von medizinisch genutztem Cannabis legalisiert, nur geschehen ist wegen der Coronakrise seitdem noch nichts.
Potenzial hätte das Land aber ohne Zweifel, denn die Pflanze wächst auch an malawischen Hügeln hervorragend. Genauso wie in Eswatini, dem früheren Swaziland. Auch dort wird über Regelungen nachgedacht, wie der Cannabis-Anbau einen gesetzlichen Rahmen bekommen könnte. Auf der Homepage der Regierung in Eswatini wird das so formuliert:
"Die Regierung des Königreichs Eswatini verspricht sich durch die Legalisierung von Cannabis, sowohl für medizinische als auch für wissenschaftliche Zwecke einen bedeutenden wirtschaftlichen und medizinischen Nutzen. Deshalb arbeitet sie daran, ein günstiges gesetzliches Umfeld dafür zu schaffen. Mit Hilfe angemessener Gesetzgebung und eines Regulierungsrahmens kann dies erreicht werden. Beides soll verhindern, dass Cannabis auf den illegalen Markt gelangt."
Wie schnell Eswatini den gesetzlichen Rahmen für den Cannabisanbau klären wird, ist unklar. Nicht nur, dass die Pflanze aus dem Repertoire von traditionellen Heilern gar nicht wegzudenken ist. Auch das Königreich Eswatini selbst sieht die Chance, im großen Geschäft mitzumischen. New Frontier Data schätzt, dass der Umsatz des Cannabis-Marktes weltweit derzeit 350 Milliarden US-Dollar beträgt, also gut 300 Milliarden Euro - Tendenz steigend, sagt John Kagia.
"Irgendwann werden wir an dem an den Punkt sein, dass Cannabis in einer globalen Wirtschaft eingesetzt wird. Und dann werden die Länder, die in der Lage sind, sowohl besonders kostengünstig als auch auf höchstem internationalen Niveau zu produzieren, meiner Meinung nach, ganz vorn dabei sein, um eine entscheidende Rolle in einem, wie wir erwarten, schnell wachsenden globalen Markt zu spielen."
Potenzial zum echten Jobmotor
Belastbare Zahlen gibt es aber kaum, eben weil sich noch so wenig im legalen Rahmen abspielt. Wenn der Rahmen aber einmal stehe, meint er, dann könnten die Länder im Südlichen Afrika gute Chancen haben, eine führende Rolle auf dem Weltmarkt einzunehmen.
"Es macht keinen Sinn, Cannabis mitten im Winter im Norden Kanadas in geschlossenen Räumen anzubauen, wenn es so viele Teile des Kontinents gibt, wo man ihn für einen Bruchteil der Kosten anbauen kann, der in natürlichem Rahmen gedeiht, wo die afrikanischen Bauern das seit Jahrhunderten kultiviert haben, wo die Arbeitskosten wirklich günstig sind, und wo es Regeln gibt, die sicherstellen, dass er dem globalen Standard entspricht."
Vieles ist seit dem vergangenen Jahr geschehen oder kommt jetzt ins Rollen. Die Hanfpflanze scheint eine Art Zeitgeist zu atmen – mit Zukunftspotential. Das britische Markforschungsunternehmen Prohibition Partners geht davon aus, dass der Wert von legalen Cannabisprodukten auf dem kompletten afrikanischen Kontinent innerhalb von drei Jahren bei mehr als sieben Milliarden US-Dollar liegen wird, umgerechnet etwa sechs Milliarden Euro. Nicht nur der Export, sondern auch der heimische Markt in den jeweiligen Ländern könnten, wenn es richtig angepackt wird, ein echter Jobmotor werden. Es sieht ganz so aus, als hätten die Länder im Südlichen Afrika das auch erkannt.