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Hannah Arendt: "Kritische Gesamtausgabe Bd. 1 und 2"
Vom Verworfenen im Gewordenen

Hannah Arendts republikanischer Geist, ihr Ringen um Wahrheit und um die Freiheit in der Politik faszinieren. Jetzt sind die ersten zwei Bände einer Kritischen Gesamtausgabe erschienen. Sie handeln von den politischen Herausforderungen der Moderne, von Karl Marx und von der Zukunft des Judentums.

Von Marie-Luise Knott |
Die Politologin und Philosophin Hannah Arendt
Hannah Arendts Werk ist, wie Uwe Johnson einmal sagte, in vielen Stockwerken beheimatet (picture alliance / dpa)
Günter Gaus: Ihre Arbeiten– wir werden auf Einzelheiten sicherlich noch kommen – ist in wichtigen Teilen auf die Erkenntnis der Bedingungen gerichtet, unter denen politisches Handeln und Verhalten zustande kommen. Wollen Sie mit diesen Arbeiten auch eine Wirkung auch in der Breite erzielen, oder glauben Sie, dass eine solche Wirkung in der heutigen Zeit gar nicht mehr möglich ist – oder ist Ihnen ein solcher Breiteneffekt nebensächlich?

Hannah Arendt: Wissen Sie, das ist wieder so eine Sache. Wenn ich ganz ehrlich sprechen soll, dann muss ich sagen: Wenn ich arbeite bin ich an Wirkung nicht interessiert.

Gaus: Und wenn die Arbeit fertig ist?

Arendt: Ja, dann bin ich damit fertig. Was für mich wesentlich: Ich muss verstehen. Zu diesem Verstehen gehört bei mir auch das Schreiben. Das Schreiben ist, nicht wahr, noch in diesem Verstehensprozess.

Gaus: Wenn Sie schreiben, so dient es Ihrem eigenen, weiteren Erkennen.

Arendt: Ja, weil jetzt bestimmte Dinge festgelegt sind. (...) das heisst: Worauf es mir ankommt, ist der Denkprozess selber. Wenn ich das habe, bin ich persönlich ganz zufrieden. Wenn es mir dann gelingt, im Schreiben adäquat es auszudrücken, bin ich auch wieder zufrieden.
Was für ein Vorhaben! Die in Amerika lehrende Germanistin, Barbara Hahn war hierzulande nicht zuletzt durch die Edition von Rahel Varnhagen bekannt geworden. Nun hat sie gemeinsam mit dem amerikanischen Philosophen und Medientheoretiker James McFarland und einem internationalen, interdisziplinären Team ein weitaus größeres Editionswerk aus der Taufe gehoben: Eine Kritische Gesamtausgabe der politischen Theoretikerin Hannah Arendt.
Wie aber ediert man hier in Deutschland das Werk dieser Denkerin? Als deutsche Jüdin oder jüdische Deutsche in der Nähe von Hannover geboren, verbrachte Arendt ihre Kindheit in Königsberg, studierte in Marburg bei Martin Heidegger, promovierte in Heidelberg bei Karl Jaspers und lebte bis 1933 in Berlin, wo sie eine Biografie der Rahel Varnhagen schrieb - bevor sie vor den Nazis nach Paris geflohen und in Südfrankreich interniert 1941 nach New York gelangte. Dort avancierte sie in den 1950er und 1960er Jahren zu einer unverbrüchlich kritischen Stimme, die aus der politischen und philosophischen Öffentlichkeit der USA nicht mehr wegzudenken war.
Arendts Werk hat derzeit Konjunktur: ihr großes Vertrauen in den Menschen, ihr Ringen um den öffentlichen Raum und ihre Verteidigung des Republikanismus sind in vieler Munde, denn ihr Denken und Schreiben spricht etwas in uns an, was vom Verlust bedroht ist. Ihr gesamtes Werk ist eine Verteidigung der Freiheit, spontan und vorurteilslos zu denken, zu handeln und zu urteilen. Ihre Texte artikulieren die Idee, es käme, anders als die Philosophie behauptet, auf uns alle an. Auf jeden einzelnen von uns. Die Wahrheit, sie hat ein wechselndes Gesicht, doch sie ist unter uns – auch in diesen Zeiten von Meinungsmache und Fake News.
Die nun begonnene Kritische Gesamtausgabe von Hannah Arendt ist auf 17 Bände angelegt. Eine philologische Herkulesaufgabe. Dabei ist es, verglichen mit den großen historisch-kritischen Werkausgaben ein eher schmales Projekt.
Im Verstehensprozess
Wer immer einmal eine kritische Werkausgabe eines großen Denkers zur Hand genommen hat, weiß: Das eine ist das Werk, so wie es veröffentlicht wurde – und selbst das ist ja oft eine fragile Angelegenheit, weil Autoren immer wieder von einem Text mehr als eine Fassung autorisiert haben. Eine "Kritische Werkausgabe" aber fragt auch nach dem, was dem autorisierten, gedruckten Werk vorausgegangen ist und was am Ende meist hinter dem fertigen Text unsichtbar weiterwirkt.
Kritische Werkausgaben liefern zunächst eine zuverlässige Texterschließung. Des weiteren erarbeiten sie in der Regel einen mehr oder weniger umfangreichen textkritischen Apparat, um jenes Ringen und Kämpfen, das den Verstehensprozess begleitet hat, zu dokumentieren und gleichzeitig eine verlässliche Grundlage für die voranschreitende wissenschaftliche Beschäftigung mit dem jeweiligen Gesamtwerk zu gewährleisten. Abgedruckte Vorfassungen, Entstehungsbedingungen und Werkzusammenhänge legen Ursprünge und Bezüge offen und ermöglichen Einblicke in übersehene oder vergessene Zusammenhänge, in Entwicklung und Tragweite einzelner Gedanken, Bilder und Begriffe.
Arendts Werk ist, wie Uwe Johnson einmal sagte, in vielen Stockwerken beheimatet. Wo also anfangen, wenn man eine Kritische Gesamtausgabe unternehmen will?
Als erste beiden Bände haben die Herausgeber nun im Herbst 2018 zunächst Band 6 der Gesamtausgabe, und in kurzem Abstand im Januar dieses Jahres Band 3 der geplanten Gesamtausgabe vorgelegt. Zwei Pionier- und Pilotbände. Band 6 trägt den Titel "The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buches" und ist das erste, zur Gänze in Amerika konzipierte Werkvorhaben. Eine Ausgrabung. Band 3 trägt den Titel "Sechs Essays" und stellt das erste, nach 1945 in Nachkriegsdeutschland veröffentlichten Buch vor – ihr Buch der Rückkehr, wenn man so will.
Der über 900 Seiten umfassende Band 6, "The Modern Challenge to Tradition" rekonstruiert ein Buch aus Fragmenten, die sich zumeist nur im Nachlass erhalten haben. Der erste Essay des Bandes, "Ideologie und Terror", geht gleich in medias res.
"Wenn es nur nicht Stalin und den Bolschewismus gäbe, so glaubt man heute wie man in den dreißiger Jahren meinte, wenn es nicht Hitler und den Nationalsozialismus gäbe – wäre alles in bester Ordnung.
Demgegenüber glauben wir, dass die heutige Krise so wenig mit dem Ende des Bolschewismus erledigt sein wird, wie die damalige mit dem Fall Hitlers erledigt war. Es könnte sogar sein, dass die wirklichen Probleme der Zeit sich in ihrer wahren Gestalt (...) erst zeigen werden, wenn die totalitären Diktaturen eine Sache der Vergangenheit geworden sind."
Im Schreiben hatte sie die Abgründe des Themas erfahren
Bereits 1951, bei Erscheinen von Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, in den Hochzeiten der antikommunistischen Mc Carthy-Hetzjagden also, hatte Arendt es in einem Brief an Gershom Scholem bedauert, den Stalinismus im Wesentlichen in ihrem Buch ausgelassen zu haben. Sie hatte ihre Gründe dafür, wie sie ihm in einem Brief erzählte:
"... nämlich einerseits nicht in das Horn all der grässlichst bekehrten Marxisten zu stoßen und andererseits mit meiner wahren Meinung noch ein bisschen hinter dem Berg zu halten. Auch was Sie über das Kosmopolitentum schreiben, ist ganz richtig; lässt sich aber nur wirklich aufhellen durch eine gründliche ideologische Kritik des Marxismus einerseits, der faktischen Entwicklung von Lenin zu Stalin andererseits. Ich bin gerade dabei, diese Dinge ein bisschen mir anzusehen."
Sie hatte also die Frage, in welchem Maße Marx als Gründervater des Stalinismus anzusehen ist, in ihrem Totalitarismusbuch ausgelassen, weil sie diesen Aspekt einmal in Ruhe bedenken wollte. Eine kleine Studie zu Marx hatte sie schreiben wollen, doch im Schreiben hatte sie die Abgründe des Themas erfahren. Die Angelegenheit war schlicht komplexer, als angenommen. Kein Wunder, dass sie gezögert hatte. An Blumenfeld schreibt sie später:
"Sobald man Marx anfasst, merkt man, dass man gar nichts machen kann, ohne sich um die gesamte Tradition der politischen Philosophie zu kümmern. (...) Augenblicklich bemühe ich mich immer noch, die Sache irgendwie abzukürzen."
Die Arbeiten an ihrem Marx-Buch, ursprünglich als eine Ergänzung zu "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" begonnen, hatten sich also mehr und mehr ausgeweitet und blieben am Ende doch Fragment, eine Sammlung von Teilstücken, die jetzt erstmals wohl vollständig gedruckt vorliegen. In den Essays und Vorlesungen beschreibt sie Marx als Denker, der den Endpunkt der abendländischen Tradition markiert. Wo Plato, am Beginn der abendländischen Tradition des politischen Denkens stehend, im Höhlengleichnis den Menschen zur besseren Erkenntnis aus der Höhle, also dem Dunkel der menschlichen Angelegenheiten herausgeführt hatte, so formuliert sie, habe Marx den Menschen ans Dunkel des gelebten Augenblicks gefesselt und seine Hoffnung auf den vergesellschafteten Menschen gesetzt. Arendt stellte Marx’ als radikalen Herausforderer der Tradition in eine Reihe mit Nietzsche und Kierkegaard. Sie hielt es bekanntlich für falsch, Luther oder Nietzsche für den Antisemitismus der Nazis verantwortlich zu machen, und für ebenso fraglich, Karl Marx für den Terror des Stalinismus heranzuziehen. Doch mit seiner Glorifizierung der Arbeit, so eine ihrer frühen Kritikpunkte, schuf Karl Marx anders als er proklamiert hatte, keine neue Freiheit, denn er ließ dabei außer Acht, dass der Mensch zur Arbeit gezwungen ist, um zu leben. Der "homo laborans" ist ganz und gar heteronom, fremdbestimmt durch die Zwänge und Notwendigkeiten der biologischen Existenz, so ihre Kritik.
Sechs Essays
Der zweite, im Januar 2019 erschienene Band, Band 3 der Kritischen Gesamtausgabe, ist hier so etwas wie das Gegenstück. Die Sechs Essays, um die es hier geht, erschienen als "Schriften der Wandlung" Anfang 1948 auf deutsch im Heidelberger Verlag Lambert Schneider mit der US- amerikanischen Lizenz US – W. 1007.
Mit Akribie haben die Herausgeber die Entstehungszusammenhänge des Buches zusammengetragen. Noch im Dezember 1945 hatte Karl Jaspers bei Hannah Arendt angefragt, ob sie ihm für die Zeitschrift einen Aufsatz schicken könne. Und Arendt hatte geantwortet, die Aufforderung, mitzutun, habe sie ungeheuer gefreut. Aber:
"... wie glücklich ich wäre, könnte ich einfach schreiben und schicken. Mir scheint, keiner von uns kann zurückkommen (und Schreiben ist doch eine Form des Zurückkommens), nur weil man nun wieder bereit scheint, Juden als Deutsche oder sonst was anzuerkennen; sondern nur wenn wir als Juden willkommen sind."
Eine Jüdin, dem ihr vorbestimmten Tod in den Gaskammern durch Glück und Flucht entronnen, konnte nach Kriegsende nicht einfach so, als wär nichts gewesen, im Land der Mörder ein Buch veröffentlichen. Die sechs Essays versammelten sechs Aufsätze. Statt Vorwort schrieb sie eine "Zueignung an Karl Jaspers". Die Kritische Gesamtausgabe hat die verschiedenen Fassungen dieser "Zueignung", abgedruckt. Sie erhellen Arendts Denkprozess und zeigen eine typische Arbeitsweise, die sich in vielen Manuskripten findet: ein Gedanke wird spontan gefasst, dann wird er in einem zweiten, dritten oder auch vierten Arbeitsgang entfaltet. Weitergedacht. In der ersten Fassung der "Zueignung" schrieb sie, noch ganz im Bann des Grauen:
"Was schließlich ist inzwischen natürlicher und selbstverständlicher geworden, als jedem Deutschen, der uns begegnet, mit der Frage aufzulauern: Wen von uns hast Du ermordet?"
In der Überarbeitung brach sie den eigenen Bann und entfaltete aus der spontanen Überlegung heraus einen Gedanken, den sie in ihrem späteren Werk weiterspinnen wird.
"So ist es heute für uns Juden in der Tat fast unmöglich, einem Deutschen, der uns begegnet, nicht mit der Frage aufzuwarten: Was hast Du in den zwölf Jahren von 1933 bis 1945 getan? Und hinter dieser Frage steht beides: ein quälendes Unbehagen, dass man von einem Menschen etwas so Unmenschliches verlangt, wie die Rechtfertigung seiner Existenz, und der lauernde Verdacht, ob man nicht gerade mit einem konfrontiert ist, der entweder in einer Mordfabrik angestellt war oder der, wenn er etwas von den Ungeheuerlichkeiten des Regimes erfuhr, der Meinung war: wo gehobelt wird, fallen Späne."
Indem die Kritische Gesamtausgabe neben der endgültigen Text auch die frühe Fassung offenlegt, erkennt man zunächst einmal den Ursprung des Gedankens: In extremen Zeiten zeigen banale "Redensarten" ihre mörderischen Konsequenzen. Der Verdacht, er muss ausgesprochen werden. Und man muss es sagen, wie es ist: Menschen, reden sich ein, dass der Zweck die Mittel heilige, sie ergeben sich dem Selbstzwang deduzierenden Denkens, verfangen sich in Ideologischen Konstrukten und legen sich lauter Gründe zurecht, warum es richtig ist, für eine angeblich für richtig gehaltene Sache über Leichen zu gehen. Hier, zwischen dem ersten Entwurf und der endgültigen Fassung der Zueignung hat ein Gedanke seinen Anfang genommen, den Arendt schließlich in "Vita activa" beendet, wo sie in derlei Redensarten ein Sinnbild für die moderne Verwechslung von Herstellen und Handeln erkennt.
Die Tücken der Sprachen
Offensichtlich tut sich der hiesige Wissenschaftsbetrieb immer noch schwer mit dem Wandel der Nationalphilologie und der Mehrsprachigkeit eines Autors. Anders als man erwarten würde, verdanken die vorliegenden Bände ihr Erscheinen finanziell nicht der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sondern Geldern aus der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und der Vanderbilt Universität in Nashville. Dass die DFG nicht von Anfang an maßgeblich mitfanziert hat, verstehe, wer mag. Wird sie nun einsteigen? Oder muss man tatsächlich um die Fortsetzung dieses großen Projektes bangen?
Die edierten Bände zeigen jedenfalls unmittelbar, wie man das Dilemma der Sprachen fruchtbar machen kann. Was macht man mit einer Denkerin, die auf Deutsch und auf Amerikanisch gleichermaßen schrieb, bei der es also nicht ein Original gibt, sondern mehrere und das in verschiedenen Sprachen. Hinzu kommt, dass Arendt auch Französisch, Griechisch und Latein zitierte und so das Wissen vergangener Zeiten und fremder Kulturen in den eigenen Text hineinholte. Arendt machte ihre Texte zu einer Bühne, auf der alle, die sie gehört und gelesen hatte, auftreten und mitreden konnten. Wer die deutschen und die englischen Fassungen ihrer Texte vergleicht, wird feststellen, wie Arendt das Wissen der amerikanischen Ankunfts- und der deutschen Herkunftskultur miteinander verflocht und fruchtbar machte.
Mehrsprachigkeit und Interdisziplinarität ist ein Kern ihres Denken. Daher das mehrsprachige interdisziplinäre Herausgeberteam. Arendt selbst zog keine Sprachgrenze in ihrem Kopf. Auch in Band 6, "The Modern Challenge to Tradition", wechseln die Sprachen wie beschrieben, je nach Manuskriptlage und Erstveröffentlichung. In vielen Fällen ist das nachvollziehbar. Aber: Von einigen der auf Englisch abgedruckten Texte existieren deutschsprachige Fassungen, die sie selbst übersetzte oder die von ihr autorisiert veröffentlicht wurden. Nun fehlt der deutsche Text.
Doch neben der Mehrsprachigkeit ist in der Ankündigung der Gesamtausgabe auch von medialer Mehrgleisigkeit die Rede. Durch die Digitalisierung haben Wissenschaftler heutzutage die Möglichkeit, Arendts an Collagen erinnernde Manuskripte auch außerhalb der Library of Congress, wo ihr Nachlass lagert, zu analysieren. Um ihre Einfügungen und gedanklichen Entfaltungen "lesbar" zu machen und so ein tieferes Verständnis ihrer Arbeit am Begriff zu erlangen, haben die Herausgeber – ähnlich wohl wie in einigen anderen Editionsprojekten – eine Hybridausgabe initiiert, also eine kombinierte Print- und Digitalausgabe entwickelt, die zukünftig neue Wege für Interpretation und Forschung eröffnen soll. Diese zweite Editionsebene ist noch in Vorbereitung. Man darf gespannt sein, was die Technik von heute den Texten von gestern tatsächlich entlocken wird.
Hannah Arendt: "The Modern Challenge to Tradition: Fragmente eines Buchs"
Herausgegeben von Barbara Hahn und James McFarland, unter Mitarbeit von Ingo Kieslich und Ingeborg Nordmann, Kritische Gesamtausgabe / Complete Works, Critical Edition. Band 6, Göttingen: Wallstein Verlag, 2018; 924 Seiten; 49,00 Euro.
Hannah Arendt: "Sechs Essays"
Herausgegeben von Barbara Hahn unter Mitarbeit von Barbara Breysach und Christian Pischel, Kritische Gesamtausgabe / Complete Works, Critical Edition. Band 3, Göttingen: Wallstein Verlag, 2019; 504 Seiten; 39,00 Euro.