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Hannover Messe
Indien wirbt um deutsche Investoren

Indien ist in diesem Jahr das Partnerland der Hannover Messe. Mehrere Organisationen haben das zum Anlass genommen, um vor dem Messegelände gegen Menschenrechtsverletzungen in Indien zu demonstrieren. Premierminister Modi stellte westlichen Investoren Reformen in Aussicht.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel und der indische Premierminister Narendra Modi bei der Eröffnung der Hannover Messe.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel und der indische Premierminister Narendra Modi bei der Eröffnung der Hannover Messe. (AFP / Tobias Schwarz)
    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Indiens Ministerpräsident Narendra Modi haben am Sonntag gemeinsam die Hannover Messe eröffnet. Sie ist mit 6.500 Ausstellern aus 70 Ländern die größte Industriemesse der Welt. Indien ist in diesem Jahr das Partnerland.
    Modi stellte zum Auftakt Reformen in den Bereichen Steuern, Finanzen, Bürokratie und Umwelt in Aussicht. So sollen die Rahmenbedingungen für ausländische Unternehmen verbessert werden. Zudem warb er um westliche Investitionen. "Indien steht bereit, um die ganze Welt mit offenen Armen zu empfangen." Deutschland ist Indiens wichtigster Handelspartner in der EU. Das betonte auch Merkel. Sie sprach sich dafür aus, die festgefahrenen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen der EU mit Indien wieder in Gang zu bringen. In Richtung Modi sagte sie: "Wir freuen uns, dass Ihre Wirtschaft auf Reformkurs ist."
    Vor dem Messegelände machten Amnesty International und die Gesellschaft für bedrohte Völker gestern mit Mahnwachen auf die Lage der Menschenrechte in Indien aufmerksam. Ein Sprecher von Amnesty International sagte, Investitionsprojekte dürften nicht auf Kosten der lokalen Bevölkerung gehen. Seine Organisation habe immer wieder dokumentiert, dass wirtschaftliche Großvorhaben schwere Menschenrechtsverletzungen nach sich ziehen könnten. "Menschen verlieren durch rechtswidrige Zwangsräumungen ihr Zuhause und Umweltbelastungen zerstören ihre Existenzgrundlage", kritisierte er.
    Die Hannover Messe startete in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Industrie 4.0, also die Vernetzung von Maschinen und Anlagen mit dem Computer.
    (hba/dk)