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Hans-Traxler-Ausstellung
Gegen den Strich

Von politischen Karikaturen bis zu Landschaftsmalereien: Das Werk des 90-jährigen Zeichners Hans Traxler wachse bis heute, sagte Kurator Thomas Kronenberg im Dlf. Das Caricatura-Museum widmet dem Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule und der Satiremagazine "Pardon" und "Titanic" eine große Schau.

Thomas Kronenberg im Gespräch mit Sigrid Fischer | 28.05.2019
Zeichnung eines kleinen Jungens mit Schulranzen und Schultüte
Hans Traxlers Zeichnung "Die Zuckertüte" aus "Mama, warum bin ich kein Huhn?" (Hans Traxler (picture alliance /dpa))
"Bei Hans Traxler gibt es immer wieder neue Sachen zu entdecken", sagte Caricatura-Kurator Thomas Kronenberg im Dlf. Sein künstlerisches Werk sei so umfangreich, dass man nicht alles zeigen könne. Außerdem sei Hans Traxler auch heute noch aktiv. "Pro Jahr erscheinen mindestens ein bis zwei Bücher von ihm – es entstehen ständig neue Zeichnungen." Unter dem Titel "Mama, warum bin ich kein Huhn?" erschienen dieses Jahr Hans Traxlers Kindheitserinnerungen. Die Zeichnungen sind im Original in der Ausstellung zu sehen.
Nicht nur politische Karikaturen im Fokus
Die Ausstellung fokussiert sich nicht nur auf seine politischen Karikaturen. "Das sind ja schon ältere Sachen, bekanntere Sachen", sagte Kronenberg. "Das sind Dinge, die ihn nicht mehr so sehr interessieren." Traxler wolle aber auch sein Werk zeitloser haben, damit es nicht nur im Kontext bestimmter politischer Ereignisse wahrgenommen werde. Einen weiteren Bestandteil der Ausstellung machen seine Landschaftsmalereien aus, die er zur Entspannung in seiner Freizeit zeichnen würde.
Witzezeichner für Illustrierte
Nach dem Krieg habe sich Hans Traxler als Witzezeichner für Illustrierte über Wasser gehalten. Eine Phase seines Schaffens, die er gerne vertusche, sagte Kronenberg. Diese Bilder würde Traxler allerdings nicht mehr für ausstellungswürdig halten. "Es wäre natürlich für Traxler-Fans spannend, das zu sehen, aber das werden wir leider nicht zu sehen kriegen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.