Virtuelle Realität, illegaler Datenhandel, Fake News – das sind seit geraumer Zeit Dauerthemen in den Medien, die Harald Lüders in seinem Roman "Traumtunnel" aufgreift. Zum zweiten Mal lässt er die Romanfigur Mitch Berger recherchieren und ermitteln.
Berger ist kein Kommissar, sondern ein Journalist, der ursprünglich den Auftrag bekommt, über Donald Trump und dessen mediengeführten Wahlkampf zu schreiben. Dann aber verstrickt er sich in ein Abenteuer aus Datenmanipulation und Erpressung. Schauplatz ist die Frankfurter Bankenwelt und ein Sanatorium für die Reichen und Schönen in den Alpen.
Das Buch sei ein Spiel mit Traum und Wirklichkeit, wie der Autor im Corsogespräch erklärte: "Es geht darum, was ist Erinnerung? Was ist Einflüsterung?"
Unglaublichen Möglichkeiten - positive wie negative
Lüders habe sich lange Jahre als Journalist mit Rechtsradikalismus und Verfassungsschutz beschäftigt. In seinem ersten Roman "Dunkelmacht" ging es um die NSU-Affäre. "Ich kenne eigentlich keinen investigativen Journalisten in Deutschland, der glaubt, dass die Story, die uns heute verkauft wird, die echte Story ist", sagte der Autor. Vor diesem Hintergrund würde ein Roman neue Möglichkeiten eröffnen - nach Ansicht des Autoren: "Es ist mir möglich, Behauptungen aufzustellen".
Bewusstseins- und Gehirnforschung hätten Lüders schon immer fasziniert, zum Beispiel die Fragen "Was bin ich? Was macht mein Körpergefühl aus?" Wenn das mit der virtuellen Brille heute kombiniert werden kann, dann stünden wir vor unglaublichen Möglichkeiten im positiven wie im negativen Sinne, sagte er im Dlf.
Beispielsweise investiert die Porno-Branche stark in diese neue Technik - "Wenn ich mir vorstelle, dass daraus dann das Bordell 4.O wird, ist das erschreckend", sagte Lüders im Dlf.
Wir haben noch länger mit Harald Lüders gesprochen -
hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
Das Buch "Traumtunnel" von Harald Lüders erscheint am 04.9. im Westend Verlag.
Das Buch "Traumtunnel" von Harald Lüders erscheint am 04.9. im Westend Verlag.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.