Mit seiner Forderung, den Krieg gegen die Nachbarn zu stoppen, zielt Ruhani vor allem auf Saudi-Arabien: Denn Saudi-Arabien und der Iran stehen sich im Jemen indirekt in Kampfhandlungen gegenüber: Unter der Führung Riads kämpft dort eine arabische Koalition gegen die Huthi-Rebellen - während Teheran die schiitischen Huthi im Kampf gegen den jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi unterstützt. Der Iran ist selbst überwiegend schiitisch geprägt.
Zu Beginn der Konferenz verwies Ruhani darauf, dass Terror und Massaker sich derzeit überwiegend in der islamischen Welt - in Afrika, Nordafrika, im Nahen Osten und in Westasien - ereigneten. Er rief alle muslimischen Staaten auf, gemeinsam gegen die Gewalt der Terrormiliz IS und anderer Gruppierungen vorzugehen. Er kritisierte die Ideologie und den "Gewaltdiskurs" der Milizen.
Neue Audiobotschaft vom IS
Ruhani prangerte es an, bei den USA Waffen zu kaufen. Wäre das dafür ausgegebene Geld "an arme Muslime verteilt" worden, müssten Menschen "nicht hungrig schlafen gehen". Dass Gruppen wie der IS Kämpfer rekrutieren könnten, liege an der "materiellen und kulturellen Armut", die aus der islamischen Gesellschaft entfernt werden müsse. "Wir sollten wissen, dass Terror und Terrorismus nicht durch Bomben zerstört werden", so Ruhani. Die Konflikte in der Region kämen Israel und den Gegnern der Muslime zugute.
Der sogenannte Islamische Staat veröffentlichte derweil eine Audiobotschaft, die seinem Anführer Al-Bagdadi zugeschrieben wird. Darin werden weitere Angriffe in Europa, den USA und in Israel angekündigt. Ob die Botschaft authentisch ist, lässt sich nicht verifizieren.
(tgs/cvo/jcs)