Sie lese alles, schrieb die 41-Jährige auf ihrer Facebookseite, auch die persönlichen Diffamierungen, Beleidigungen und Pestmails.
"Die Flüchtlinge, die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft", führt Hayali aus: "Die Flüchtlinge, die im Meer versinken, in Lastwagen ersticken, vergewaltigt werden, weil sie von uns ein Taschengeld wollten? Asylschmarotzer? Es gibt KEINE Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht." Deutschland sei nicht unschuldig an der Situation vieler Flüchtlinge, führt die Journalistin aus. Es gelte, die Ursachen zu bekämpfen, damit Menschen keinen Grund mehr hätten, ihre Heimat zu verlassen. Die Verzweiflung müsse groß sein, wenn man alles verkaufe und sich dann auf den Weg mache.
Hayali hatte am Donnerstag mit Bundesjustizminister Heiko Maas an einer Diskussion zum Thema "Gesicht Zeigen!" in Heidenau teilgenommen: "Die Jugendlichen, die ich getroffen habe, sind über 4000 Kilometer gelaufen. Sie sind traumatisiert. Einige von ihnen sind vergewaltigt worden. Und was schrieb mir dazu jemand auf fb: 'Das Pack will doch nur ihre Familie nachholen, kümmere dich doch lieber um die Obdachlosen, Rentner und Kinder.'"
In den vergangenen Tagen hatten sich unter anderem die NDR-Journalistin Anja Reschke, der Schauspieler Til Schweiger oder die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf gegen die Hetze im Internet und für Flüchtlinge stark gemacht.