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Russland
Hausdurchsuchungen bei Bürgerrechtlern von "Memorial"

Die russische Polizei hat in Moskau die Wohnungen mehrerer Bürgerrechtler der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Organisation Memorial durchsucht.

    Russland, Moskau: Jan Ratschinski, Moskauer Bürgerrechtler und Vorstandsvorsitzender der in Russland aufgelösten Menschenrechtsorganisation Memorial, verlässt nach einer Anhörung das Gericht.
    Moskauer Bürgerrechtler Jan Ratschinski (Alexander Zemlianichenko/AP/dpa)
    Mindestens sechs Wohnungen seien betroffen, darunter auch die des Memorial-Vorsitzenden Ratschinski, berichtet das Online-Portal OWD-Info. Ratschinski hatte bei der Entgegennahme des Nobelpreises im Dezember den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verurteilt.
    Die russische Justiz wirft Memorial "Rehabilitierung des Nazismus" vor und hatte die Menschenrechtsorganisation bereits 2021 offiziell aufgelöst - mit der Begründung, gegen Gesetze zu verstoßen. Die Organisation setzt sich für politisch Verfolgte und Gefangene ein und ist dafür bekannt, Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft zu thematisieren.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.