Zwei Schwerpunkte hat sich Ties Rabe gesetzt: den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu verbessern und die Anforderungen der verschiedenen Bundesländer an das Abitur anzugleichen, besser vergleichbar zu machen. Die Frage nach dem Übergang von der Schule in den Beruf habe in der öffentlichen Debatte keinen angemessenen Stellenwert, sagt er, dabei sei doch viel zu tun. Die Arbeitsämter, Sozialämter, Jugendämter, Sozialbehörden - alle würden sich aus ihrer Perspektive um die Schulabgänger oder auch -abbrecher kümmern; es gelte aber, die vielen Aktivitäten zu koordinieren - eine Herkulesaufgabe.
"Es ist eine Herkulesaufgabe, aber der Weg ist geebnet. Denn es gibt schon jetzt in Deutschland Modellregionen, wo entsprechend die einzelnen Ämter gesagt haben: Hier wollen wir diese besondere Form der Zusammenarbeit auf den Weg bringen. Alle Beteiligten haben erkannt: Das muss kommen, und sie begnügen sich nicht damit, das immer wieder zu beteuern, sondern es gibt über diese Modellregionen den ersten Schritt, und den Schritt muss man jetzt auch mutig gehen, da bin ich aber sehr zuversichtlich."
Denn die Rezepte dafür stünden fest.
"Da geht es einmal darum, die Vielfalt dieser Übergangsmaßnahmen zurückzuführen auf die wenigen Maßnahmen, die wirklich klappen. Da gibt es zweitens die Orientierung auf die berufliche Praxis. Schülerinnen und Schüler, die es in der Schule schwer gehabt haben, die gewinnen nicht, wenn sie nach der Schulzeit in einem beruflichen Übergangssystem überwiegend in neuen Schulmaßnahmen landen. Sondern diese schulischen Maßnahmen müssen vor allem einen klaren Praxisbezug haben. Und zwar möglichst in einer beruflichen Praxis, am besten übrigens in einem Unternehmen."
Große Chancen sieht Ties Rabe auch bei den Möglichkeiten, die Schulabschlüsse der Länder durch einheitliche Bildungsstandards weiter anzugleichen.
"Hier hat die Kultusministerkonferenz schon vor langer Zeit einen Auftrag gegeben, entsprechende Standards zu entwickeln, diese Standards werden jetzt in diesem verabschiedet, sie legen - ich darf ein bisschen lax sagen: auf einer abstrakten Ebene fest, was Schülerinnen und Schüler können müssen, um das Abitur zu bestehen. Diese Standards aber gilt es jetzt in praktisches Tun zu überführen. Und man muss sich genau fragen, wie man das denn auch in den entsprechenden Bildungsplänen, aber auch in den Prüfungsordnungen und in den weiteren Abläufen verankert."
Um die Standards "in praktisches Tun zu überführen", sieht Rabe zwei Möglichkeiten, die teilweise schon praktiziert würden: über Ländergrenzen hinweg einen gemeinsamen Aufgabenpool zu schaffen, aus dem "alle sich bedienen" können, oder "standardisierte Leistungstest" einzuführen - über beide Wege will man beraten. Von einem Zentralabitur hält Ties Rabe nichts, schon den einen gemeinsamen Termin zu finden, der Rückwirkungen auf die Termine der Sommerferien hätte, sei in der Praxis unmöglich.
Und noch etwas hat er sich vorgenommen: Das Kooperationsverbot, das es dem Bund untersagt, sich an kultur- und bildungspolitischen Maßnahmen in den Ländern zu beteiligen, am liebsten sähe er es abgeschafft. Alle seien doch mit dem jetzigen Zustand unzufrieden, sagt er.
"Ich glaube, man muss einerseits sich darüber einig werden, inwieweit die Verfassung entsprechend geändert wird, in welchem der beiden Paragraphen man ansetzen wird, vor allem aber muss man sich darüber im klaren werden, in welcher Struktur eigentlich solche Zusammenarbeit möglich ist. Wir haben mittlerweile so viele Beratungsgremien und wissenschaftliche Einrichtungen, dass wir uns vor guten Ratschlägen kaum noch retten können. Es fehlt eher die Kraft, die das dann auch gemeinschaftlich in die Bundesländer, mit der Bundesregierung zusammen, umsetzt."
Konkreter wurde Ties Rabe bei seinem ersten Auftritt als KMK-Präsident nicht, hinterließ aber durchaus den Eindruck eines tatkräftigen Pragmatikers. 51 Jahre ist der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung alt, ist Vater von drei Kindern, von Beruf Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Religion und: Er ist mit einer Schulleiterin verheiratet - die Praxis kennt er gut.
"Es ist eine Herkulesaufgabe, aber der Weg ist geebnet. Denn es gibt schon jetzt in Deutschland Modellregionen, wo entsprechend die einzelnen Ämter gesagt haben: Hier wollen wir diese besondere Form der Zusammenarbeit auf den Weg bringen. Alle Beteiligten haben erkannt: Das muss kommen, und sie begnügen sich nicht damit, das immer wieder zu beteuern, sondern es gibt über diese Modellregionen den ersten Schritt, und den Schritt muss man jetzt auch mutig gehen, da bin ich aber sehr zuversichtlich."
Denn die Rezepte dafür stünden fest.
"Da geht es einmal darum, die Vielfalt dieser Übergangsmaßnahmen zurückzuführen auf die wenigen Maßnahmen, die wirklich klappen. Da gibt es zweitens die Orientierung auf die berufliche Praxis. Schülerinnen und Schüler, die es in der Schule schwer gehabt haben, die gewinnen nicht, wenn sie nach der Schulzeit in einem beruflichen Übergangssystem überwiegend in neuen Schulmaßnahmen landen. Sondern diese schulischen Maßnahmen müssen vor allem einen klaren Praxisbezug haben. Und zwar möglichst in einer beruflichen Praxis, am besten übrigens in einem Unternehmen."
Große Chancen sieht Ties Rabe auch bei den Möglichkeiten, die Schulabschlüsse der Länder durch einheitliche Bildungsstandards weiter anzugleichen.
"Hier hat die Kultusministerkonferenz schon vor langer Zeit einen Auftrag gegeben, entsprechende Standards zu entwickeln, diese Standards werden jetzt in diesem verabschiedet, sie legen - ich darf ein bisschen lax sagen: auf einer abstrakten Ebene fest, was Schülerinnen und Schüler können müssen, um das Abitur zu bestehen. Diese Standards aber gilt es jetzt in praktisches Tun zu überführen. Und man muss sich genau fragen, wie man das denn auch in den entsprechenden Bildungsplänen, aber auch in den Prüfungsordnungen und in den weiteren Abläufen verankert."
Um die Standards "in praktisches Tun zu überführen", sieht Rabe zwei Möglichkeiten, die teilweise schon praktiziert würden: über Ländergrenzen hinweg einen gemeinsamen Aufgabenpool zu schaffen, aus dem "alle sich bedienen" können, oder "standardisierte Leistungstest" einzuführen - über beide Wege will man beraten. Von einem Zentralabitur hält Ties Rabe nichts, schon den einen gemeinsamen Termin zu finden, der Rückwirkungen auf die Termine der Sommerferien hätte, sei in der Praxis unmöglich.
Und noch etwas hat er sich vorgenommen: Das Kooperationsverbot, das es dem Bund untersagt, sich an kultur- und bildungspolitischen Maßnahmen in den Ländern zu beteiligen, am liebsten sähe er es abgeschafft. Alle seien doch mit dem jetzigen Zustand unzufrieden, sagt er.
"Ich glaube, man muss einerseits sich darüber einig werden, inwieweit die Verfassung entsprechend geändert wird, in welchem der beiden Paragraphen man ansetzen wird, vor allem aber muss man sich darüber im klaren werden, in welcher Struktur eigentlich solche Zusammenarbeit möglich ist. Wir haben mittlerweile so viele Beratungsgremien und wissenschaftliche Einrichtungen, dass wir uns vor guten Ratschlägen kaum noch retten können. Es fehlt eher die Kraft, die das dann auch gemeinschaftlich in die Bundesländer, mit der Bundesregierung zusammen, umsetzt."
Konkreter wurde Ties Rabe bei seinem ersten Auftritt als KMK-Präsident nicht, hinterließ aber durchaus den Eindruck eines tatkräftigen Pragmatikers. 51 Jahre ist der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung alt, ist Vater von drei Kindern, von Beruf Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Religion und: Er ist mit einer Schulleiterin verheiratet - die Praxis kennt er gut.