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Heiligsprechungen
"Mutige Zeugen der Barmherzigkeit"

Bei einer feierlichen Zeremonie im Vatikan hat Papst Franziskus seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heiliggesprochen. An der Messe nahm auch der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. teil.

    Menschen halten ein Bild von Papst bei dessen Heiligsprechung auf dem Petersplatz in die Höhe.
    Santo subito: Johannes Paul II. (dpa/picture alliance/Jacek Turczyk)
    Johannes XXIII. habe sich durch die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als "Papst der Folgsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist" erwiesen. Johannes Paul II. sei "der Papst der Familie" gewesen, sagte Franziskus bei der Messe zur Heiligsprechung.
    Bereits am frühen Morgen war eine riesige Menschenmenge zum Petersplatz geströmt. Die Straße Via de la Conciliazione, die zu dem Platz führt, glich einem Meer aus vorwiegend polnischen Flaggen.
    Rekordhalter und Konzilsvater
    Vor allem aus Polen, dem Heimatland des populären Karol Wojtyla, sind Zehntausende zur Heiligsprechung "ihres Papstes" angereist. Johannes Paul II. (1978-2005), der erste nichtitalienische Papst nach 455 Jahren, hat maßgeblich zum Ende des Ostblocks beigetragen. Bei 105 Auslandsreisen hatte er die christliche Botschaft in 140 Länder der Welt getragen. Mit fast 27 Jahren war sein Pontifikat das zweitlängste der Kirchengeschichte.
    Vor den Heiligsprechungen der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. füllt sich der Petersplatz in Rom.
    Vor der Heiligsprechung strömten Hunderttausende auf den Petersplatz (dpa/picture alliance/Radek Pietruszka)
    Der 1958 gewählt Johannes XXIII. war weit über die katholische Kirche hinaus geachtet, weil er das Zweite Vatikanische Konzil einberief. Die bis 1965 tagende Reformversammlung beschloss grundlegende Veränderungen für die katholische Kirche. Johannes XXIII. starb 1963.
    Geistliche und Politiker aus der ganzen Welten
    Die Stadt Rom und der Vatikan haben umfangreiche Vorkehrungen für die Sicherheit und die Betreuung der Menschenmenge getroffen. In der Stadt sind Großbildschirme verteilt, damit auch jenseits des Petersplatzes Besucher die Zeremonie der Heiligsprechung zweier Päpste mitverfolgen können.
    Franziskus feiert den polnischen Vorgänger und den italienischen Reformpapst gemeinsam mit etwa 150 Kardinälen, rund 1000 Bischöfen aus aller Welt sowie 6000 Priestern. Mehr als 90 Delegationen von Regierungen und internationalen Organisationen haben sich dafür angemeldet. Darunter sind Dutzende Staatspräsidenten, Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern und von anderen Religionen. Deutschland ist bei der Zeremonie auf dem Petersplatz durch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Bundestags-Vizepräsident Johannes Singhammer (CSU) vertreten.
    (bor/cp)