Wagner-Régenys Biographie ist schwer auf einen Nenner zu bringen. Geboren wurde er 1903 in Siebenbürgen. In den Zwanziger Jahren arbeitete er in Berlin als Stummfilmbegleiter, Ballettkorrepetitor und Chordirigent. In der NS-Zeit erlebte Wagner-Régeny als Opernkomponist Erfolg und Verbot. Von 1950 bis zu seinem Tod 1969 lehrte er in Ostberlin Komposition.
Das kompositorische Schaffen umfasst viele Genres, keinesfalls dominiert ein geistliches Oeuvre. Das kurze Oratorium "Genesis" schrieb Wagner-Régeny Mitte der 1950er Jahre – vor dem Hintergrund des zwiegesichtigen Agierens der SED gegen die Evangelische Kirche.
Die spätromantisch wirkende, indes kammermusikalisch gehaltene Komposition wirkt ambivalent: Sie birgt weder ein religiöses Bekenntnis noch politischen Widerstand. Das Werk eröffnet eine beim Label "Capriccio" erschienene neue CD mit Orchestermusik des Komponisten.
Rudolf Wagner-Régeny
"Genesis" – Oratorium
"Genesis" – Oratorium
Michaela Selinger, Alt
Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Johannes Kalitzke
Rundfunkchor Berlin
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Johannes Kalitzke