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Heinrich Bedford-Strohm
EKD wählt neuen Ratsvorsitzenden

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist neuer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der 54-Jährige wurde auf der EKD-Synodentagung in Dresden gewählt - zunächst allerdings nur für zwölf Monate.

    Der neue EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm.
    Der neue EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. (picture alliance / dpa / Arno Burgi)
    106 Mitglieder von Synode und Kirchenkonferenz stimmten führ ihn. Es gab elf Nein-Stimmen und acht Enthaltungen. Bedford-Strohm repräsentiert damit bis zur nächsten turnusmäßigen Wahl 2015 die mehr als 23 Millionen Protestanten in Deutschland.
    Sein Vorgänger Nikolaus Schneider war aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Kirchenexperten rechnen damit, dass der bayerische Landesbischof im kommenden Jahr im Amt bestätigt wird. Dann würde die EKD bis 2021 von München - wie auch die katholische - aus gelenkt. In einer kurzen Vorstellungsrede sagte Bedford-Strohm, er wolle die Projekte weiterführen, die Schneider nicht zu Ende bringen konnte. "Wir wollen öffentliche Kirche sein", sagte er. Aus einer klaren geistlichen Motivation heraus solle die evangelische Kirche zu Fragen der Zeit reden, ohne moralisch bevormundend zu sein.
    Der neue Ratsvorsitzende gehört dem Gremium seit 2013 an und steht seit drei Jahren an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Bedford-Strohm studierte evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA). Er war bis zu seiner Wahl zum Landesbischof Professor für Systematische Theologie und Gegenwartsfragen in Bamberg. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. Weil Bedford-Strohm soziale Netzwerke gerne nutzt, wird er auch als "Facebook-Bischof" bezeichnet.
    (hba/bor)