Er ist ein Held der Hochschule und gleichzeitig eine imposante Erscheinung: Narcisse Njoya Ngatet. An diesem Abend trägt der Maschinenbaustudent die traditionelle Kleidung seines Herkunftslandes: eine weiße Kappe und ein weißes, besticktes Gewand. Den Preis des Studentenwerks erhält er für seine Unterstützung ausländischer Studierender an der Uni Siegen:
"Sowas habe ich mir nicht vorgestellt, es kommt unerwartet, und ich wünsche mir, dass es ein Zeichen setzt, dass soziales Engagement auch für sich selber ein Lernprozess ist."
An der Uni Siegen ist der Kameruner eine Art deutscher Vereinsmeier geworden: Verwaltungsratsvorsitzender des Studentenwerks, Wohnheimtutor, Heimratssprecher und Gründer des Vereins "Kameruner im Siegerland". Narcisse Njoya Ngatets Ziel: die negativen Erfahrungen, die er in seinen ersten Wochen an einer deutschen Hochschule machen musste, will er anderen Ausländern ersparen. So hatte ihm niemand erklärt, dass man sich in Deutschland rechtzeitig für die Prüfungen anmelden muss.
"Dann bin ich zum Prüfungsamt gegangen, aber die Frist war schon abgelaufen, dann sagten die mir, das ist nicht möglich, und dann habe ich gebettelt, bitte, bitte, bitte."
Die Kriterien für die Preisvergabe: Die Studierenden sollen persönlich überzeugend sein, ihre Idee innovativ und möglichst übertragbar auf andere Hochschulen. Dies gilt auch für die Initiative "Studieren ohne Grenzen", sie ist bereits an zwölf Hochschulen aktiv. Ihr Ziel: Jungen Leuten aus Krisengebieten wie Tschetschenien, dem Kongo oder Afghanistan ein Studium in Deutschland zu ermöglichen. Vereinsvorsitzende ist Dominique Berger aus Tübingen:
"Wir versuchen, Paten zu finden für unsere Stipendiaten, die einzelnen Lokalgruppen machen Benefizveranstaltungen, wir hatten jetzt in mehreren Orten gleichzeitig einen Spendenlauf, und wir versuchen, Unterstützer zu finden, langfristige Partner, wir sind offen für viele Geldquellen, denn das kostet natürlich."
Sollte ehrenamtliches Engagement stärker von den Hochschulen unterstützt werden? Ja, sagen alle Preisträger. Eine Möglichkeit wäre, diese Arbeit als Studienleistung anzuerkennen, meint Rolf Dobischat, Präsident des deutschen Studentenwerks:
"Diejenigen, die das wirklich machen, sollte man honorieren mit Kreditpunkten. Ein Anreizköder, denke ich, ist es nicht, denn das kostet viel zu viel Zeit. Und derjenige, der sich engagiert, macht es nicht wegen der Kreditpunkte."
Der Vorschlag des Studentenwerks findet wenig Gehör bei Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die CDU-Politikerin hält nichts davon, ehrenamtliche Arbeit als Studienleistung anzuerkennen.
"Bürgerschaftliches Engagement muss wirklich innerlich gewollt sein. Wenn wir das instrumentalisieren für Studienleistungen, dann schaffen wir eine neue Zweiklassengesellschaft. Denn natürlich gibt es auch diejenigen, die aufgrund ihrer Situation ein solches Engagement nicht leisten können."
Die diesjährigen "Helden der Hochschule" wünschen sich, ehrenamtliches Engagement sollte stärker berücksichtigt werden bei der Vergabe von Stipendien. Annette Schavan nickt - genau das machen wir mit dem Deutschlandstipendium, sagt sie.
"Deutschlandstipendium heißt, besondere Situationen, in denen jemand steckt, zu sehen. Also etwa das Studium in der ersten Generation. Oder der ausländische Studierende, der durch andere Studienfinanzierungssysteme hindurchfällt. Ich bin heute Abend sehr bestärkt, dass wir mit diesem Deutschlandstipendium eine Chance haben, eine Anerkennungskultur für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen."
Ein neuer Zungenschlag - bislang war in der Debatte um das vor Kurzem beschlossene nationale Stipendienprogramm nur die Rede von den leistungsstärksten Studierenden, die in den Genuss des Geldes kommen sollten.
"Sowas habe ich mir nicht vorgestellt, es kommt unerwartet, und ich wünsche mir, dass es ein Zeichen setzt, dass soziales Engagement auch für sich selber ein Lernprozess ist."
An der Uni Siegen ist der Kameruner eine Art deutscher Vereinsmeier geworden: Verwaltungsratsvorsitzender des Studentenwerks, Wohnheimtutor, Heimratssprecher und Gründer des Vereins "Kameruner im Siegerland". Narcisse Njoya Ngatets Ziel: die negativen Erfahrungen, die er in seinen ersten Wochen an einer deutschen Hochschule machen musste, will er anderen Ausländern ersparen. So hatte ihm niemand erklärt, dass man sich in Deutschland rechtzeitig für die Prüfungen anmelden muss.
"Dann bin ich zum Prüfungsamt gegangen, aber die Frist war schon abgelaufen, dann sagten die mir, das ist nicht möglich, und dann habe ich gebettelt, bitte, bitte, bitte."
Die Kriterien für die Preisvergabe: Die Studierenden sollen persönlich überzeugend sein, ihre Idee innovativ und möglichst übertragbar auf andere Hochschulen. Dies gilt auch für die Initiative "Studieren ohne Grenzen", sie ist bereits an zwölf Hochschulen aktiv. Ihr Ziel: Jungen Leuten aus Krisengebieten wie Tschetschenien, dem Kongo oder Afghanistan ein Studium in Deutschland zu ermöglichen. Vereinsvorsitzende ist Dominique Berger aus Tübingen:
"Wir versuchen, Paten zu finden für unsere Stipendiaten, die einzelnen Lokalgruppen machen Benefizveranstaltungen, wir hatten jetzt in mehreren Orten gleichzeitig einen Spendenlauf, und wir versuchen, Unterstützer zu finden, langfristige Partner, wir sind offen für viele Geldquellen, denn das kostet natürlich."
Sollte ehrenamtliches Engagement stärker von den Hochschulen unterstützt werden? Ja, sagen alle Preisträger. Eine Möglichkeit wäre, diese Arbeit als Studienleistung anzuerkennen, meint Rolf Dobischat, Präsident des deutschen Studentenwerks:
"Diejenigen, die das wirklich machen, sollte man honorieren mit Kreditpunkten. Ein Anreizköder, denke ich, ist es nicht, denn das kostet viel zu viel Zeit. Und derjenige, der sich engagiert, macht es nicht wegen der Kreditpunkte."
Der Vorschlag des Studentenwerks findet wenig Gehör bei Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die CDU-Politikerin hält nichts davon, ehrenamtliche Arbeit als Studienleistung anzuerkennen.
"Bürgerschaftliches Engagement muss wirklich innerlich gewollt sein. Wenn wir das instrumentalisieren für Studienleistungen, dann schaffen wir eine neue Zweiklassengesellschaft. Denn natürlich gibt es auch diejenigen, die aufgrund ihrer Situation ein solches Engagement nicht leisten können."
Die diesjährigen "Helden der Hochschule" wünschen sich, ehrenamtliches Engagement sollte stärker berücksichtigt werden bei der Vergabe von Stipendien. Annette Schavan nickt - genau das machen wir mit dem Deutschlandstipendium, sagt sie.
"Deutschlandstipendium heißt, besondere Situationen, in denen jemand steckt, zu sehen. Also etwa das Studium in der ersten Generation. Oder der ausländische Studierende, der durch andere Studienfinanzierungssysteme hindurchfällt. Ich bin heute Abend sehr bestärkt, dass wir mit diesem Deutschlandstipendium eine Chance haben, eine Anerkennungskultur für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen."
Ein neuer Zungenschlag - bislang war in der Debatte um das vor Kurzem beschlossene nationale Stipendienprogramm nur die Rede von den leistungsstärksten Studierenden, die in den Genuss des Geldes kommen sollten.